USA: Das sind die ambitionierten Klimaschutz-Pläne von Joe Biden
Quasi auf den letzten Drücker hat Donald Trump es noch geschafft: Die USA haben unter seiner Präsidentschaft kurz vor dem Ende seiner Amtszeit das globale Pariser Klimaschutzabkommen verlassen. Als Trump das vor drei Jahren angekündigt hatte, war klar, dass die Klimaziele der Welt in weite Ferne rücken, denn die USA sind nach China der zweitgrößte Umweltsünder. Mit der Wahl seines Nachfolgers Joe Biden scheint sich das Blatt nun zu wenden. Er hat den bisher ambitioniertesten Klimaschutz-Plan für die USA im Sinn und Experten sehen das Pariser Ziel, die globale Temperatursteigerung unter 1,5 Grad zu halten, wieder in greifbare Nähe rücken.
2 Billionen Dollar für Klimaschutz und Jobs
Noch ist der Plan wage, aber die Ziele von Biden sind ambitioniert: Bis 2050 sollen die USA rein rechnerisch CO2-neutral sein, also nicht mehr CO2 verursachen als zB durch Aufforstung wieder aus der Luft geholt wird. Bis 2035 will Biden, dass die gesamte Energieproduktion in den USA CO2-frei erfolgt – Österreich sieht sich in der Hinsicht als Musterland und will den Energiebedarf bis 2040 rein aus erneuerbaren Quellen decken. Für diese Ziele will der nächste US-Präsident die stolze Summe von 2 Billionen Dollar in den kommenden vier Jahren in die Hand nehmen – das größte Klimaschutz-Budget, das die USA bisher hatten.
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Wichtig ist Biden, mit den Investitionen zwei Fliegen gleichzeitig zu schlagen: Eine Ökologisierung der Wirtschaft und die Schaffung zahlreicher Jobs. Der Fokus soll dabei auf Infrastrukturprojekten, der E-Auto-Industrie inklusive Ladepunkten, öffentlichem Verkehr, Energiewende und der Sanierung von Gebäuden liegen. Alleine durch die Sanierung von vier Millionen Gebäuden in den kommenden vier Jahren sollen mindestens eine Million Arbeitsplätze geschaffen werden.
„Pariser Ziel in greifbarer Nähe“
„Dies könnte ein historischer Wendepunkt sein: Mit der Wahl Bidens könnten China, die USA, die EU, Japan und Südkorea – zwei Drittel der Weltwirtschaft und über 50% der globalen Treibhausgasemissionen – bis zur Mitte des Jahrhunderts einen Netto-Null-Treibhausgasausstoß haben“, sagte Bill Hare von Climate Analytics, einer Analysefirma, die mit der internationalen Initiative „Climate Action Tracker“ zusammenarbeitet. „Diese Zusagen liegen für diese Ländergruppe sehr nahe am, wenn nicht sogar innerhalb des 1,5-Grad-Celsius-Pfads und bringen zum ersten Mal überhaupt den Grenzwert von 1,5 Grad Celsius des Pariser Abkommens in greifbare Nähe“. Noch muss Biden seine ambitionierten Pläne aber politisch durchsetzen, also den US-Senat davon überzeugen.
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