Monopolist

US-Bundesstaaten klagen Google wegen seinem Play Store

© Obi Onyeador on Unsplash
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Ein Monopolist, der andere Firmen und Nutzer in der Wahlfreiheit einschränkt, wie und zu welchen Preisen sie Apps auf ihre Smartphones laden: Das ist der neue Vorwurf, den sich Google in den USA gefallen lassen muss. Denn dort haben sich ganze 36 Bundesstaaten in einer gemeinsamen Klage gegen den Internet-Riesen und dessen Play Store zusammen getan. Dieser wird bei Android-Geräten vorinstalliert und ist – bei einem Marktanteil von Android etwa 90 Prozent am Smartphone-Markt – das Gateway Nummer 1, über das User an Apps kommen.

„Google nutzt wettbewerbswidrige Barrieren und Mandate, um seine Monopolmacht zu schützen“, heißt es in der Klage, die die US-Bundesstaaten bei Gericht eingebracht haben. Weil Google eine Provision bei App-Käufen von bis zu 30 Prozent bekommt, wird dem Unternehmen vorgeworfen, von anderen Unternehmen zu profitieren und die Preise für die Endnutzer künstlich zu erhöhen. Auch wird beanstandet, dass im Play Store keine App für einen alternativen App Store zugelassen ist – es also kaum Chancen gebe, dass ein Mitbewerber mit einem eigenen Marktplatz für Smartphone-Software groß werden kann.

EU-Kommission leitet Kartellverfahren gegen Google ein

„Offenheit von Android wird ignoriert“

Google hat bereits in einem Blogpost auf die Vorwürfe der Klagenden reagiert und nennt sie einen „wertlosen Rechtsstreit, der die Offenheit von Android ignoriert“. „Bei diesem Rechtsstreit geht es nicht darum, dem kleinen Mann zu helfen oder die Verbraucher zu schützen. Es geht darum, eine Handvoll großer App-Entwickler zu fördern, die die Vorteile von Google Play nutzen wollen, ohne dafür zu bezahlen“, so Wilson White, Senior Director of Public Policy bei Google. Neben dem Play Store gebe es sehr wohl andere App Stores (z.B. von Huawei, Amazon, Samsung), auf den meisten ausgelieferten Android-Geräten würden zwei oder mehrere dieser App Stores vorinstalliert sein.

Zudem hätten Android-Nutzer durch so genanntes „Sideloading“ immer die Möglichkeit, sich Apps direkt auf Webseiten zu laden, ohne in den Play Store gehen zu müssen. Dieses „Sideloading“ ist etwa bei Apple nicht erlaubt – dort müssen alle Apps durch die Sicherheitskontrolle von Apple.

Auch Apple bereits im Visier

Auch die Gebühren, die bei Bezahl-Apps im Play Store zwischen 15 und 30 Prozent liegen, seien branchenüblich und vergleichbar mit jenen, die Amazon, Samsung oder Apple verlangen. Außerdem würden nur drei Prozent der App-Anbieter die Provision bezahlen müssen, weil 97 Prozent der Apps sowieso kostenlos wären bzw. anders Umsatz machen würden. Mit der „Handvoll großer App-Entwickler“ ist unter anderem Epic Games („Fortnite“) gemeint, das sich seit mehreren Monaten vor allem gegen Apple und dessen App-Store-Gebühren aufgelehnt hat.

Auch gibt es die „Coalition for App Fairness“ mit Mitgliedern wie Spotify, Tinder, Deezer und eben Epic Games, die lautstark gegen zu hohe App-Store-Gebühren mobil machten. Apple hat darauf bereits reagiert und die Gebühren für kleinere Entwickler, die unter bestimmte Grenzen fallen, von 30 auf 15 Prozent reduziert. Die EU-Kommission hat bereits 2020 eine Untersuchung von Apples App-Store-Regeln eingeleitet, die prüfen soll, ob der iPhone-Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.

EU-Kommission leitet kartellrechtliche Untersuchungen gegen Apple ein

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