USDC: Checkout.com steigt ins Geschäft mit Stablecoins ein
Es war die bisher größte Finanzierungsrunde, die ein europäisches Unicorn bekommen hat: Im Jänner 2022 überraschte Checkout.com aus Großbritannien mit einer Series D-Runde in der Höhe von einer Milliarde Dollar und einer Bewertung von 40 Milliarden Dollar. Damit hat sich das Unternehmen rund um Guillaume Pousaz, Gründer und CEO, zu einem der größten Konkurrenten von PayPal oder Stripe gemausert.
Und nun setzt das größte Fintech Europas (Klarna ist wohl bereits deutlich weniger als 40 Milliarden Dollar wert) zum Sprung in den Krypto-Markt an. Über eine Partnerschaft mit Fireblocks, einem von mehreren neuen Krypto-Unicorns, werden Zahlungen mit dem Stablecoin USD Coin (USDC) eingeführt. Wie Kenner:innen wissen, stehen hinter USDC die beiden Krypto-Riesen Coinbase und Circle aus den USA. Ziel ist, Händler:innen auch Zahlungen schnell abwickeln zu lassen, wenn Wochenende oder Feiertag ist – also dann, wenn klassische Banken zu haben.
Checkout.com ist bei weitem nicht das einzige Fintech, das sich Krypto öffnet. So haben auch PayPal, Stripe oder Block (Square) aus den USA bereits einen starken Fokus auf Krypto-Assets im Zahlungsverkehr.
checkout.com: Britisches Fintech sammelt eine Milliarde US-Dollar ein
Abrechnungsmöglichkeit für Händler:innen
„Stablecoins waren ursprünglich ein auf Fiat lautender Vermögenswert, der von Krypto-Händlern genutzt wurde, um auf einfache Weise in volatilere Krypto-Vermögenswerte ein- und auszusteigen“, sagt Jess Houlgrave, für die Krypto-Strategie bei Checkout.com zuständig. „Die Tatsache, dass wir der erste Full-Stack-Zahlungsanbieter sind, der erfolgreich eine End-to-End-Lösung mit einer Abrechnungsmöglichkeit auf Händlerseite am Wochenende pilotiert hat, ist ein Beweis für unser Engagement für Krypto.“
Einer der ersten Kund:innen, der das neue Angebot in Anspruch nehmen wird, ist aber kein normaler Online-Händler, sondern FTX – also eine der größten Krypto-Exchanges der Welt. In einer Testhase wurden von Checkout.com bereits Transaktionen mit einem Gegenwert von 300 Millionen Dollar per USDC abgewickelt. USDC ist 1:1 an den Dollar-Kurs gekoppelt und durch verschiedene Assets (Cash u.a.) gedeckt. Den Betreibern zufolge soll man USDC jederzeit gegen andere Assets, durch die der Stablecoin gedeckt ist, tauschen können.
Das Vertrauen in Stablecoins wurde zuletzt durch den Kollaps von UST und LUNA schwer erschüttert, und auch gegen den aktuellen Marktführer bei Stablecoins, Tether (USDT) gibt es Vorbehalte wegen der unklaren Deckung des Assets. Vom UST-Kollaps aber profitierte USDC, das sich Transparenz und US-Regulatorik auf die Fahnen schreibt (Trending Topics berichtete).
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