Usersnap: Das Linzer Start-up, das Google, Facebook und Netflix als Kunden gewinnen konnte
Microsoft, Facebook, Google, Netflix, Runtastic, Erste Bank, Fast Company, der Springer-Verlag: Die Kundenliste des 2013 gegründeten Linzer Start-ups Usersnap kann sich sehen lassen. Mittlerweile zahlen rund 1000 Firmenkunden eine monatliche Gebühr ab etwa 20 US-Dollar, um das Online-Tool zum visuellen Bug-Tracking und Kundenservice auf Webseiten einzusetzen – insgesamt sind es rund 25.000 professionelle Nutzer.
„Wir haben ein Programm entwickelt, mit dem ist es möglich ist mit Kollegen, Kunden oder Website Besuchern visuell zu kommunizieren“, sagt Florian Dorfbauer, der Usersnap gemeinsam mit Josef Trauner ins Leben gerufen hat – sie beschäftigen derzeit zehn Mitarbeiter an den Standorten Linz und Wien. „Ein Beispiel: Man will seinem Kollegen zeigen, dass ein Bild auf einer Website geändert werden muss. Mit unserem Programm wählt man einen Stift aus und malt einfach einen Kreis oder Pfeil um die entsprechende Stelle. Anschließend erhält der Kollege ein Bild mit exakt dieser Zeichnung.“ Das soll den Anwendern ersparen, in komplizierten Worten erläutern zu müssen, wo es ein Problem auf einer Webseite gibt – und damit für klarere Kommunikation sorgen.
Content Marketing als Schlüssel zum Erfolg
Dass man die Hightech-Elite zu der werten Kundschaft zählen kann, ist nicht einfach zufällig passiert. „Die überwiegende Mehrheit unserer Kunden wird über unterschiedliche Content-Marketing-Aktivitäten auf Usersnap aufmerksam“, sagt Dorfbauer. Mit informativen, wertvollen oder auch manchmal unterhaltsamen Content möchten wir als Thought Leader im Bereich des Bug Trackings und der Qualitätssicherung wahrgenommen werden. Auch Google und Facebook konnten über diesem Weg gewonnen werden.“ Beim Content Marketing (siehe etwa den Blog des Start-ups) soll es aber nicht bleiben. Derzeit setzen wir neben Content Marketing-Aktivitäten erste Schritte im Direktvertrieb“, so Dorfbauer. „Auch haben wir schon einige Reseller als Multiplikatoren gewonnen.“
Die große Herausforderung für Usersnap heißt wie in so vielen anderen Branchen auch: Mobile. „Mobile ist ein großes Thema und wir möchten Usersnap verstärkt auch im Bereich der mobilen App-Entwicklung positionieren“, sagt Dorfbauer. Zwar kann sein Online-Tool auf mobilen Webseiten eingebaut werden, funktioniert aber noch nicht in nativen Apps. „Dieses Thema steht aber natürlich auf unserer Roadmap“, sagt Dorfbauer. „Das gesamte Thema des mobilen Feedbacks und des mobilen Bug-Trackings ist ein sehr spannender Bereich, wo wir unsere Produkte und Services noch stärker positionieren möchten.“
In den nächsten Wochen und Monaten gilt die Arbeit aber einem neuen Produkt, über das man bei Usersnap noch keine Details verraten möchte. Im Juni soll es in Berlin vorgestellt werden und neue Märkte erschließen. Außerdem steht der Rollout des Kernprodukts in weiteren Sprachen (z.B. Portugiesisch und Spanisch) an.
Nächste Finanzierungsrunde in Aussicht
Bis dato hat Usersnap eine sechsstellige Seed-Finanzierung vom Wiener Risikokapitalgeber Speedinvest (Speedinvest-Chef Oliver Holle hier im Interview) und vier weiteren Business Angels aus Europa und den USA erhalten, außerdem gab es eine Förderung durchs Austria Wirtschaftsservice. Speedinvest bietet Usersnap die Brücke ins Silicon Valley, die USA sind für das Start-up bis dato der wichtigste Markt. Erik Bovee von Speedinvest hilft Usersnap beim Business Development in Nordamerika.
Dass es mit Usersnap schnell weitergehen wird, ist Dorfbauer sicher. So kann er heute schon selbstbewusst verraten: Wir werden heuer noch eine weitere Finanzierungsrunde abschließen, Details dazu werden noch nicht verraten.“