Österreich

USound: Weitere 8,9 Millionen Euro für die Akku sparenden Mini-Lautsprecher

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20 Millionen Dollar waren es Ende 2018, nun kommen weitere zehn Millionen Dollar (8,9 Mio. Euro) dazu. Das österreichische Unternehmen USound, das sich auf Mikrolautsprecher spezialisiert hat, hat jetzt eine zusätzliche Eigenkapital-Tranche erhalten. Damit wurde die letzte Finanzierungsrunde auf insgesamt 30 Millionen Dollar (26,8 Mio. Euro) aufgestockt.

Die frische Tranche setzt sich aus Kapital von eQventure sowie aus Förderungen zusammen. eQventure, die Investment-Firma rund um Business Angel Herbert Gartner, hält nun rund 70 Prozent der 2014 gegründeten Firma, der Rest verteilt sich auf die drei Gründer Jörg Schönbacher, Andrea Rusconi-Clerici und Ferruccio Bottoni.

Zweite Generation der Speaker kommt

„Wir kommen auf ein gesamtes Funding von 30 Millionen Dollar. Das meiste Geld kommt von Privatinvestoren aus Österreich“, sagt Bottoni. „Die Produktion findet in Österreich und Italien statt. Bis jetzt haben wir etwa 100.000 Stück produziert.“ Die Produktion der kleinen Lautsprecher werde jetzt weiter hochgefahren. Auch die zweite Generation der MEMS-Lautsprecher ist bereits auf Schiene. „An der zweiten Generation haben wir mehr als ein Jahr gearbeitet“, sagt Bottoni.

Der neue Chip sei noch kleiner, günstiger zu produzieren und verbrauche noch weniger Strom. „Unsere Hauptanwendung im Moment sind In-Ear-Kopfhörer und Wireless-Kopfhörer, aber auch Augmented-Reality-Brillen“, so Bottoni. In Zukunft wolle man auch in Smartphones oder Tablets verbaut werden.

Die Gründer von USound: Jörg Schönbacher, Andrea Rusconi-Clerici und Ferruccio Bottoni. © USound
Die Gründer von USound: Jörg Schönbacher, Andrea Rusconi-Clerici und Ferruccio Bottoni. © USound

Die zusätzlichen Geldmittel fließen auch in die Entwicklung der nächsten Generation der so genannten MEMS-Mikrolautsprecher. MEMS steht dabei für „Micro Electro Mechanical Systems“. Die Technologie unterscheidet sich von herkömmlichen elektrodynamischen Lautsprechern.

Mehr Akku für Wearables

Während elektrodynamische Speaker mit Spulen arbeiten, die sich wiederum in Magnetfeldern bewegen, basieren die MEMS Silizium-Mikrolautsprecher basiert auf einer Membran, die auf einer Reihe von Cantilevern aus PZT (Lead Zirkonate Titanate) montiert ist. Wird dieses Material elektrischer Spannung ausgesetzt, dehnen sich die Kristalle im PZT aus oder schrumpfen, und lassen dadurch die Membran schwingen, was zur Erzeugung von Schallwellen führt.

Der USound-Lautsprecher im Größenvergleich. © USound
Der USound-Lautsprecher im Größenvergleich. © USound

USound verspricht mit der aktuellen Version der Mini-Lautsprecher eine 50 Prozent längere Akkulaufzeit bei drahtlosen Kopfhörern. Die nächste Version soll außerdem über einen Energierückgewinnungsverstärker verfügen, der den Stromverbrauch weiter senken soll.

+++ USound: Grazer Mini-Lautsprecher gehen jetzt in Massenproduktion +++

Damit sind dem Unternehmen zufolge 12 Stunden Akkulaufzeit bei kabellosen Kopfhörern und anderen Wearables, die ja auf den integrierten Akku angewiesen sind, möglich. weil die Lautsprecher auch sehr klein sind, wird zudem eine kleine Bauweise möglich. Die neuen MEMS-Lautsprecher mit dem Energierückgewinnungsverstärker sollen ab Q3 2019 für „ausgewählte Kunden“ verfügbar sein.

eQventure als großer Investor

Mit eQventure hat USound einen Mehrheitseigner an Bord, hinter dem fünf Partner, drei Senior-Investoren sowie 77 Club-Investoren stehen. Der wohl prominenteste Name: ARM-Mitgründer Hermann Hauser gehört zu den Club-Investoren. In China konnte USound beim chinesischen Hersteller 3nod Acousticlink vergangenes Jahr einen millionenschweren Auftrag an Land ziehen. 3nod Acousticlink aus Shenzhen will die MEMS-Speaker etwa in Kopfhörer verbauen.

Herbert Gartner von eQventure. © Stefan Warmuth
Herbert Gartner von eQventure. © Stefan Warmuth

+++ eQventure investiert satte 17,7 Millionen Euro in Mikro-Lautsprecher-Startup USound +++

Usound hat neben Büros in Graz, Wien und San Francisco auch Offices in Shanghai und Shenzhen. Letztere Metropole nahe Hongkong gilt als das „Silicon Valley für Hardware“, wo etwa die derzeit umstrittene Firma Huawei ihren Hauptsitz hat. „Ich sehe eine gute Chance für europäische Technologieunternehmen, mit China zu kooperieren“, sagt Gartner von eQventure. „Viele drängen ins Silicon Valley und vergessen auf Shenzhen.“

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