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VanMoof: Pleite für das „Tesla der E-Bikes“ trotz 190 Mio. Dollar Investments

© VanMoof
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„Es ist ein teures Fahrrad für Leute mit Geld, die vielleicht nicht viel über Fahrräder wissen“, scherzte der auf Linkedin recht bekannte Investor Michael Jackson kürzlich, als sich erste Anzeichen der Pleite zeigten. Heute, eine Woche später, ist es fix: Das niederländische, massiv gehypte E-Bike-Startup VanMoof ist pleite. Die niederländischen Gesellschaften VanMoof Global Holding B.V., VanMoof B.V. and VanMoof Global Support B.V. sind bankrott.

Die Probleme von Van Moof, das oft als das „Tesla der E-Bikes“ bezeichnet wurde, sind nicht erst letzte Woche aufgetreten. Bereits 2022 schlitterte das Unternehmen, das die Brüder Ties und Taco Carlier 2009 gründeten, an einer Insolvenz dabei – schon damals wurde die Firma noch mit einer Finanzspritze gerettet. Doch ein Jahr später kann niemand mehr helfen. Vor einer Woche, als plötzlich keine bestellten Fahrräder mehr geliefert werden konnten, wurde noch um Zahlungsaufschub gebeten. Dann sperrten die Retail-Stores in Städten wie Berlin, Amsterdam, London, Wien und Paris zu.

Hohe Ziele für die VCs

Nun wird versucht, einen Neustart aus dem Konkurs durch den Verkauf von Vermögenswerten an Dritte zu schaffen. VanMoof muss jedenfalls einen Schuldenberg loswerden, so sollen sich Schulden von 80 Millionen Euro aufgebaut haben. Außerdem geht es auch darum, eine Zukunft für etwa 700 Mitarbeiter:innen in zahlreichen Ländern zu finden.

Doch wie konnte VanMoof in die Situation geraten? Immerhin hat as Unternehmen aus den Niederlanden über die Jahre insgesamt knapp 190 Millionen Dollar an Risikokapital aufgenommen. Wie berichtet, holte sich VanMoof im Sommer 2021 satte 108 Mio. Euro von Hillhouse Investment aus Asien sowie den bestehenden Investoren Norwest Venture Partners, Felix Capital, Balderton Capital und TriplePoint Capital. Man wollte damals, mitten im Fahrrad-Boom der Corona-Pandemie, die Grundsteine dafür legen, „in den nächsten fünf Jahren 10 Millionen Menschen auf unsere Fahrräder zu bringen“, und generell vom Trend zu einer nachhaltigeren Mobilität profitieren.

Der E-Bike-Effekt auf das Mobilitätsverhalten

Sinkende E-Bike-Preise, rückgehende Nachfrage, viel Konkurrenz

Während die VCs von der Idee, das E-Bike komplett neu zu denken und zu produzieren, begeistert waren, der Markt war es nicht. Ein VanMoof-Fahrrad kostet zwischen 2.400 und 3.500 Euro, und ist bei weitem nicht das einzige E-Bike auf dem Markt. Neben direkten Konkurrenten wie Cowboy gibt es mittlerweile überall E-Fahrräder, sogar die Mobilfunkmarke spusu hat solche mittlerweile im Portfolio.

Der Markt ist dabei ziemlich groß. Die europäische Fahrradbranche erzielte 2022 einen Umsatz von 22 Milliarden Euro, rechnet Unternehmensberater EY vor. jedoch ist ein Trend zu immer günstigeren Modellen zu sehen. „Die Preise für Fahrräder und E-Bikes sinken wieder leicht – zum ersten Mal seit Jahren. Aktuell belaufen sich die Kosten für ein E-Bike in Europa im Schnitt auf 2.736 Euro. Im kommenden Jahr werden Kundinnen und Kunden durchschnittlich 2.604 Euro zahlen, also 132 Euro (5 Prozent) weniger, vor allem weil Hersteller und Händler zum ersten Mal seit langem wieder Rabatte gewähren“, hieß es im Juni 2023.

Denn: Die Lieferketten wurden auf die während der Pandemie gestiegene Nachfrage angepasst und die Läger sind nun gut gefüllt; gleichzeitig kühlt die Nachfrage etwas ab. Das große Angebot stößt auf einen immer gesättigteren Markt, das führt zu sinkenden Preisen. Auch das dürfte dazu beigetragen haben, dass VanMoof in finanziellen Nöten keine neuen Geldgeber mehr finden konnte. Generell ist der Markt für Startup-Investments, speziell wenn es um Hardware und große Folgefinanzierungen geht, stark ausgetrocknet.

VanMoof: Das „Tesla der E-Bikes“ holt 108 Millionen Euro an Bord

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