Veranlagung in der COVID-19-Krise: Was wir aus früheren Krisen gelernt haben
Wir erleben gerade eine Krise, in der das COVID-19 Virus unser Leben massiv beeinflusst und starke Auswirkungen auf die Kapitalmärkte mit sich bringt. Zum aktuellen Zeitpunkt ist es selbst für ausgewiesene Kapitalmarktexperten nicht vorherzusehen, was noch alles auf uns zukommt. Daher hat das Team von FINABRO, die digitale Plattform für Vorsorge und Veranlagung, die letzten zwei Krisen analysiert, um eine Indikation zu erhalten, wohl wissend, dass jede Krise anders ist.
Analyse: Finanzkrise & Dot-Com-Krise
Wenn wir die letzten zwei großen Wirtschaftskrisen betrachten – die Dot-Com-Krise (2000/01) sowie die Finanzkrise (2008/09) – können wir Erfahrungen und Maßstäbe generieren, wie Krisen sich auf die Märkte auswirken. Jede Krise ist anders, aber wenn man mehrere Krisen analysiert, kann man mögliche Auswirkungen und Entwicklungen einordnen. Und diese Erkenntnisse können uns in der aktuell schwierigen Zeit helfen, rationale, längerfristige Entscheidungen zu treffen.
In der nachfolgenden Grafik sehen Sie, wie sich ein FINABRO-Portfolio mit mittlerem Risiko (ca. 55% Aktienanteil) in der Dot-Com-Krise (2000/01) sowie in der Finanzkrise (2008/09) entwickelt hat (Rückrechnung auf Basis Indizes).
Folgende Feststellungen können getroffen werden:
- In beiden Fällen hat sich das Portfolio um ca. 30% reduziert – vom absoluten Höhepunkt vor der Krise bis zum absoluten Tiefpunkt
- Die „Erholungszeit“ in der Dot-Com-Krise betrug 5,3 Jahre und in der Finanzkrise 3,3 Jahre. Mit „Erholungszeit“ meinen wir die Zeit vom absoluten Höhepunkt vor der Krise bis zu dem Zeitpunkt, als dieser Wert wieder erreicht wurde. Der Unterschied zwischen den zwei Krisen ist laut Experten vor allem auf die Reaktion der Regierungen und Notenbanken in der jeweiligen Krise zurückzuführen.
Wenn man ein FINABRO-Portfolio mit geringerem Risiko (30% Aktienanteil) und eines mit hohem Risiko (100% Aktienanteil) betrachtet, zeichnet sich folgendes Bild:
Die beiden vergangenen Krisen verdeutlichen es: Je höher das Risiko, desto höher der temporäre Verlust und desto länger hat es gedauert bis sich die Portfolios wieder erholt haben.
Gleichzeitig zeigt sich in der folgenden Grafik, dass über einen längeren Zeitraum, Portfolios mit höherem Risiko auch höhere Rendite erzielt haben.
Die Veranlagung in Aktien führt über längere Zeiträume zu den höchsten Erträgen, aber dafür muss auch ein höheres Risiko in Kauf genommen werden. Je mehr Risiko (je höher der Aktienanteil) umso eher kann es in Krisenzeiten zu Verlusten kommen.
Grundregel: „Kühlen Kopf“ bewahren und der gewählten Strategie folgen
Die wichtigste Regel ist: Bei der Veranlagung in Aktien ist stets ein längerfristiger Zeithorizont essenziell. Daher sollte Anleger sich, ihren Plan und ihr Ziel nicht von kurzfristigen, unvorhersehbaren Ereignissen im Markt beeinflussen lassen. Gerade vergangene Krisen zeigen, dass i.d.R. eine Beibehaltung des Sparplans die beste längerfristige Entscheidung war.
Die Zukunft bleibt ungewiss
Leider ist die obenstehende Analyse keine Garantie. Bei FINABRO nutzen wir historische Daten und Erkenntnisse als Orientierung, um aktuelle Entwicklungen nachvollziehen zu können. Aber wie sich die heutige Situation konkret entwickeln und inwieweit diese anders verlaufen wird als die letzten Krisen, weiß niemand.
Dieser Gastbeitrag wurde von Søren Obling, Gründer und Geschäftsführer des österreichischen Startups Finabro, verfasst.
Disclaimer
Hinweis: Die Geldanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Garant für künftige Wertentwicklungen. Das vorliegende Material ist nicht als verlässliche Prognose, Untersuchung oder Anlageberatung zu verstehen und ist keine Empfehlung, Angebot oder Werbung für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder für eine bestimmte Strategie. Wir empfehlen nachdrücklich, dass Sie sich vor einer Finanzanlage professionell beraten lassen.