Earth Overshoot Day

Verbrauch von 1,7 Erden: Heute sind die Ressourcen der Erde für 2021 aufgebraucht

©guillaume de germain / Unsplash
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„Schon nach sieben Monaten, bereits am 29. Juli, haben wir das Kontingent unserer Erde an biologischen Ressourcen für 2021 aufgebraucht. Falls Sie daran erinnert werden müssten, dass wir uns in einer klimatischen und ökologischen Notsituation befinden, dann tut dies der Earth Overshoot Day“, so die Bürgermeisterin von Glasgow, Susan Aitken im Namen des Global Footprint Network und der Scottish Environment Protection Agency (SEPA).

Bereits in den 1970ern hat die Menschheit begonnen, mehr Ressourcen zu verbrauchen als die Erde in einem Jahr erneuern kann, so das Global Footprint Network. Mit dem 29. Juli ist der jährliche Earth Overshoot Day heuer drei Wochen eher erreicht als noch 2020, aber am selben Tag wie 2019. Bedingt durch die Lockdowns des letzten Jahres wurden die jährlichen biologischen Ressourcen erst am 22.08.2020 aufgebraucht. Heuer ist also wieder alles beim Alten – leider.

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CO2-Fußabdruck heuer um 6,6 Prozent größer

Im Vergleich zu 2020 ist der CO2-Fußabdruck der Erdbevölkerung heuer um 6,6 Prozent angestiegen, so die internationale Nachhaltigkeitsorganisation  „Global Footprint Network“. Währenddessen ist die globale Biokapazität der Wälder weiter gesunken. In relativen Zahlen ausgedrückt bedeutet das um ca. 0,5 Prozent. Dieser Wert sei größtenteils auf den Anstieg der Abholzung im Amazonasgebiet zurückzuführen, so die Ergebnisse der Analyse. Ausgangspunkt für diese sind die „National Footprint & Biocapacity Accounts“ (NFA), welche sich auf UN-Datensätze stützen, so die Umweltschutzorganisation.

Gegründet wurde das Global Footprint Network 2003 von Mathis Wackernagel und Susan Burns. Seither bestimmt es jedes Jahr den Tag, an dem die Menschheit die nachwachsenden Rohstoffe verbraucht hat, zu deren Reproduktion die Erde ein Jahr braucht. Das bedeutet, das vom 1. Januar bis zum 29. Juli dieses Jahres die Menschheit der Natur so viel abverlangt haben, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann. Ab diesen Tag geht der Mensch also quasi ins Minus, natürlich zu Lasten der nächsten Generationen. „Gegenwärtig verbraucht die Menschheit 74% mehr als die Ökosysteme des Planeten regenerieren können – oder ‚1,74 Erden'“, heißt es von der Umweltschutzorganisation.

CO2-Emissionen im Energiesektor steigen

Bei genauerer Betrachtung der aktuellen Zahlen zu 2021 zeigen sich doch noch einige Unterschiede zu den Werten vor der Corona-Pandemie. So sei der CO2-Fußabdruck des Transportwesens heuer weiterhin geringer als 2019, so das Global Footprint Network und auch die CO2-Emissionen des inländischen Flug- und Straßenverkehrs werden der internationalen Energieagentur (IEA) zufolge um fünf Prozent niedriger sein als 2019. Im internationalen Flugverkehr wird sogar ein 33 Prozent geringerer Wert prognostiziert.

Anders sieht es da hingegen im Energiesektor aus. In diesem Bereich rechnen sie mit einem Anstieg um fast fünf Prozent im Vergleich zu 2020. Das ist insbesondere auf einen Anstieg des Kohleverbrauchs zurück zuführen, welcher etwa 40 % des gesamten CO2-Fußabdrucks von 2021 ausmachen wird, so die Einschätzungen dazu.

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„Der Earth Overshoot Day sollte uns mobilisieren“, so Susan Aitken, Bürgermeisterin von Glasgow. „Im November werden die Augen der Welt auf Glasgow gerichtet sein, dem Gastgeber der COP26, dem Klimagipfel. Dort werden die Entscheidungen getroffen werden müssen, die uns in eine sicherere und nachhaltigere Zukunft führen werden.“ Dann wird sich zeigen, ob entsprechende Maßnahmen ergriffen werden um den Earth Overshoot Day nächstes Jahr in die Ferne zu rücken. Österreich hat übrigens seinen nationalen Erdüberlastungstag bereits lange erreicht. Wenn jedes Land wie Österreich leben würde, wären die Ressourcen, welche innerhalb eines Jahres erneuert werden können, bereits am 07. April 2021 aufgebraucht.

 

 

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