Viabirds: Salzburger Startup bietet Drive-In-Onlineshop für Pendler:innen
Mit einem E-Commerce-System für Pendler:innen will das Salzburger Startup Viabirds überzeugen. Die 2020 gegründete Jungfirma aus Lungau hat eine digitale App namens „flyby.shop“ entwickelt, mit der User:innen Produkte von unterschiedlichen regionalen Anbieter:innen einkaufen können. Diese können sie kurz darauf bei sogenannten „flyby-Stationen“, die wie ein Drive-In funktionierten, abholen. Das soll es Autofahrer:innen auf dem Heimweg ermöglichen, schnell und unkompliziert Einkäufe zu tätigen.
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Ursprüngliche Idee war Lieferung im Stau
Das Konzept von Viabirds ist aus einer sehr futuristischen Idee entstanden, erzählt Mitgründer und CEO Alexander Planitzer: „Wir wollten ursprünglich die Möglichkeit entwickeln, Waren an Autofahrer:innen in einem Stau zu liefern. In Lungau befinden wir uns gleich bei der Tauern-Autobahn A10 und bekommen so mit, wie riesig dort die Ansammlungen an Autos sein können. Es gibt in ihrer Umgebung eine Vielzahl an regionalen Anbietern. Mit diesen wollten wir sie in Verbindung bringen. Mittlerweile haben wir das Konzept etwas verändert, aber der Grundgedanke ist gleich: Menschen in Bewegung zu bedienen.“
Bei Viabirds haben alle regionalen Anbieter:innen ein eigenes Backend im Online-Shop. Sie können die Lieferzeiten selbst bestimmen und auswählen, an welche Stationen sie liefern. Dort verkauft Viabirds die Waren dann an die Kund:innen, die sie mit der App bestellt haben. Die Produkte reichen dabei von Lebensmitteln bis zu Hygieneartikeln. Nicht alle Waren sind in den flyby-Shops aber gleich schnell erhältlich. Laut Planitzer sind einige Artikel immer in den Stationen auf Vorrat, andere brauchen zumindest einen Tag Vorlaufzeit.
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Viabirds plant Marktstart 2022
Das Startup testet die erste Station ab dieser Woche in einem Pilotprojekt an einer Stadteinfahrt von Salzburg. In den kommenden Wochen sollen noch zwei weitere Stationen in der Umgebung folgen. Im Jahr 2022 soll der Marktstart stattfinden. Die Preise sollen die gleichen sein, die Anbieter beim Ab-Hof-Verkauf bieten. Viabirds selbst verlangt pro Einkauf eine Umsatzbeteiligung. Ansonsten gibt es für die regionalen Anbieter keine Gebühren. Kund:innen können nur über die App bestellen und bezahlen. Hier sind verschiedene Zahlungsarten wie Kreditkarten oder PayPal zulässig.
Mit dem Konzept konnten die Gründer bereits Unterstützung gewinnen. So hat Viabirds beim Austria Wirtschaftsservice (aws) ein IP-Coaching erhalten und außerdem von Business Angels eine Kapitalerhöhung im sechsstelligen Bereich einsammeln. Ist das Pilotprogramm in der Umgebung von Salzburg erfolgreich, will das Startup sein Geschäftsmodell künftig im ganzen DACH-Raum ausrollen. Planitzer zufolge ist die Idee der Belieferung im Stau noch nicht vom Tisch, jedoch könnte es noch länger dauern, bis sie sich umsetzen lässt. In der Zwischenzeit müssen on-the-go-Shopper eben in den Drive-In.