Viele finden Tesla cool. Nur die Naturschützer nicht.
Elektroautos, die mit Sonnenenergie aufgeladen werden und kein Gramm CO2 ausstoßen – eigentlich müssten Umweltschützer Tesla lieben. Tun sie aber nicht. Denn die Autos müssen schließlich produziert werden, und das stößt in Deutschland, wo gerade die neueste Fabrik des US-Autobauers entsteht, auf immer mehr Widerstand.
Im brandenburgischen Grünheide muss Tesla nun doch die Rodungsarbeiten beim Gelände seiner nächsten Gigafactory stoppen. Umweltschutzverbände hatten dieses Jahr immer wieder dagegen protestiert, weil die Rodungen auch den Lebensraum von dort angesiedelten Tieren bedrohen. Konkret geht es um 82,8 Hektar Wald.
Die Umweltverbände Nabu und Grüne Liga haben nun beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg den vorläufigen Stopp der Waldrodungen erzwungen. Tesla will an dem Standort ab Sommer 2021 jährlich rund 500.000 Autos (vor allem vom Typ Model Y) vom Band rollen lassen. Allerdings steht eine endgültige und komplette umweltrechtliche Genehmigung des Landes Brandenburg noch aus, weswegen Tesla auf Basis von vorläufigen Zulassungen baut.
Angst ums Trinkwasser
Nun wurde per Gericht verfügt, dass der Wald bis auf weiteres nicht abgeholzt werden darf. Zuvor scheiterten die Naturschützer mit ihren Anträgen beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder). Nun wird es spannend für beide Seiten, wie es weitergeht. Der Streit der Naturschützer und der Anwohner, die negative Folgen durch das Autowerk für die Umwelt befürchten, währt schon länger. Durch das Werk wird auch die Verschmutzung des Trinkwassers befürchtet.
Während die Anwohner um ihr gutes Trinkwasser fürchten, geht es den Naturschutzverbänden vor allem um Tiere – konkret Zauneidechsen und Schlingnattern. Diese sollen im Zuge der Rodung umgesiedelt werden, doch die Verbände Nabu und Grüne Liga haben Zweifel daran, dass das auch ordentlich funktionieren wird.
Während die Umweltschützer im deutschen Brandenburg um die Natur streiten, geht bei der Tesla-Aktie die Post ab. Die Börsenbewertung von Tesla liegt bei mittlerweile mehr als 600 Milliarden Dollar und macht den US-Autohersteller zu einer der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt. Firmenchef Elon Musk ist mittlerweile der dritt reichste Mensch der Welt. Nun wird sich weisen, ob er auch die Umweltschutzprobleme seiner Firma, die sich seit jeher einen grünen Anstrich verpasst, in den Griff kriegt.
Tesla durchbricht Marke von 600 Milliarden Dollar – und will noch mehr absahnen