Vienna UP’20: Wien bekommt 2020 eine Startup-Woche für bis zu 20.000 Besucher
Wenn der Plan aufgeht, dann ist das ein ziemlich großes Ding: Wien wird vom 11. bis zum 17. Mai 2020 eine neuartige Großveranstaltung rund um das Thema Startups bekommen, die auf den Namen „Vienna UP’20“ hört und bis zu 20.000 Besucher anlocken soll. Das hat die Wirtschaftsagentur Wien rund um Geschäftsführer Gerhard Hirczi exklusiv gegenüber Trending Topics angekündigt. “Wir haben nächstes Jahr was ganz ganz Großes vor”, so Hirczi.
„Schon die Vorbereitungen und das Interesse der Szene zeigen, dass „Vienna UP’20“ Wien als Startup-Location auf internationalem Niveau ein gutes Stück weiter bringen wird. Global betrachtet haben wir im letzten Jahr enorm an Fahrt aufgenommen und wir sind entschlossen, diese Geschwindigkeit zu halten“, so Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales in Wien, in einem ersten Statement.
50 Partner an Bord
“Wir denken, dass wir 20.000 Teilnehmer nach Wien holen können. Wir haben 50 Partner an Bord, mit denen wir gemeinsam diese Woche bespielen“, so Hirczi gegenüber Trending Topics. Die Partner, die unter der Dachmarke „Vienna UP’20“ eine Woche lang für Programm sorgen, sind derzeit noch nicht offiziell kommunizierbar. Es soll sich für Kenner der Startup- und Innovations-Branche jedenfalls um die „üblichen Verdächtigen“ handeln. Fest steht, dass die Startup-Woche quasi dezentral stattfinden wird – und zwar verteilt über die vier größten Startup-Hubs der Stadt.
“Es wird vier Hotspots geben: weXelerate, Talent Garden, Impact Hub und Tribe.Space. Dort werden sich die Events hauptsächlich abspielen”, sagt Hirczi. Rundherum soll es auch Rahmenprogramm geben, um etwa am Abend für Unterhaltung zu sorgen. Unter tags wird es thematische Schwerpunkte geben, und zwar HealthTech, Fintech, Smart City, Smart Manufacturing, Social Entrepreneurship, Blockchain und AI. „In diesen Punkten wollen wir uns positionieren, um dem Standort Wien entsprechende Visibility zu geben”, so der Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur.
„Möglichst viel internationales Publikum“
Für Wien, das bei internationalen Rankings in den Bereichen Lebensqualität, eGovernment und Smart City ganz vorne dabei ist, geht es beim Startup-Thema auch um Standortwerbung. Denn viele andere europäische Metropolen – von Lissabon über Zürich bis Stockholm – positionieren sich in dem Feld. “Diese Woche ist auch eine Methode, die Stadt als Business-Standort zu stärken. Wir wollen uns als Stadt positionieren, die cool, innovativ und lebenswert ist und Talente anziehen kann“, sagt Hirczi. “Die Ambition ist, möglichst viel internationales Publikum nach Wien zu bringen.”
„Vienna UP’20“ ist als Nachfolge-Veranstaltung von „Gründen in Wien“ zu verstehen, die von der Wirtschaftsagentur in den letzten Jahren vier Mal veranstaltet wurde und bis zu 3.000 Besucher anlockte. “Gründen in Wien ist Opfer seines eigenen Erfolges geworden, die Startups haben ein mittlerweile ein lebendiges Ökosystem. Deswegen wollen wir jetzt auf die nächste Stufe”, sagt Hirczi. Die Startup-Woche soll dem Standort als internationale Auslage für Wiens Innovationsbranche dienen. Deswegen wird die Event-Sprache Englisch sein. Auch eine „internationale Achse“ soll es geben – die wird aber voraussichtlich im Jänner 2020 kommuniziert.
„Keine Ersatzveranstaltung für das Pioneers Festival“
Durch das Aus für das Pioneers Festival (Trending Topics berichtete) ist in Wien Platz für eine große Startup-Veranstaltung. Doch die Idee zur „Vienna UP’20“ wurde bereits vor der Ankündigung durch den neuen Eigentümer von Pioneers, startup300, geboren, so Hirczi.
“Das ist keine Ersatzveranstaltung für das Pioneers Festival, weil wir die Planung schon vor einem Jahr begonnen haben. Wir haben Pioneers sogar als fixen Bestandteil dieser Woche eingeplant”, sagt der Wirtschaftsagentur-Wien-Chef. “Pioneers war natürlich das Flaggschiff für viele Jahre, aber wir sind sicher, dass wir nächstes Jahr etwas zusammen bringen, das noch größere Strahlkraft haben kann als das Pioneers.”
Last auf vielen Schultern
Wie weitere Details der Startup-Woche aussehen werden, ist noch in Ausarbeitung. Etwa ist die Frage offen, ob es ein Ticket gibt, das alle Veranstaltungen beinhaltet. Förderungen wird es seitens der Wirtschaftsagentur für die Programmpartner nicht geben – zur Verfügung gestellt wird den Partnern etwa die Dachmarke, die Kommunikation oder die Servicierung durch die Mitarbeiter. “Das ökonomische Risiko ist überschaubar. Jeder Programmpartner leistet seinen Beitrag, deswegen wird die Last auf viele Schultern verteilt“, sagt Hirczi. Jeder Partner hat die Möglichkeit, Sponsoren für die eigenen Events zu finden.
Ob das Projekt aufgeht, wird man spätestens am 17. Mai 2020 wissen. In vielen anderen Städten sei eine solche Veranstaltung wegen Rivalitäten von Ökosystem-Playern nicht vorstellbar, in Wien aber schon, so Hirczi. “Die vielen Player arbeiten nicht gegeneinander, sondern Kooperation steht oben auf der Agenda. Sie stellen ihre Events unter ein gemeinsames Dach.“