ViennaUP’24: Das dezentrale Startup-Festival beleuchtet AI zwischen Gut und Böse

Europas größtes, dezentrales Startup-Festival geht wieder los: Die ViennaUP’24 beginnt am 3. Juni 2024 und läuft bis zum 9. Juni. In Wien findet im Rahmen des Festivals an verschiedenen Locations eine Vielzahl an spannenden Events zu unterschiedlichen Zukunftsthemen statt. Hier können Besucher:innen eine Reihe von zukunftsträchtigen Themen näher kennenlernen. Dazu gehören Diversität in der Wirtschaft, Smart Living, Smart Cities, moderne Mobilität und Nachhaltigkeit.

Doch ein Thema hat in diesem Jahr wohl eine größere Bedeutung denn je: Künstliche Intelligenz. Seit OpenAI die generative AI ChatGPT auf den Markt gebracht hat, ist das Thema mehr denn je im Mainstream angekommen und der KI-Hype ist bis heute nicht abgerissen. Deshalb steht AI natürlich auch bei der ViennaUP’24 im Fokus. Wir zeigen, welche Events die ViennaUP’24 in diesem Bereich bietet. 

>> Das Programm der ViennaUP ist bereits online zu finden, einzelne Events können bereits gebucht werden unter viennaup.com/programme <<

KI-Systeme in Wiener Wirtschaft längst etabliert

AI war früher noch ein sperriges Thema, das viele Menschen eher mit Science Fiction in Verbindung brachten. Die tatsächlichen Fortschritte, die über die Jahre gemacht wurden, waren für Laien noch sehr schwer greifbar und flogen deshalb unter dem Radar. Das hat sich mit ChatGPT massiv verändert. Heute ist AI praktisch in aller Munde, immer mehr Menschen nutzen Künstliche Intelligenz dieser Tage in ihrem Alltag und in ihrem Beruf. Darüber hinaus gilt KI als ein Game Changer für unterschiedliche Branchen. 

Auch in der Wiener Wirtschaft hat sich AI schon längst etabliert. „Schon seit Jahrzehnten werden KI-Systeme in vielen Branchen eingesetzt, wie etwa für die Diagnostik von Erkrankungen, bei der Optimierung von Produktionsanlagen oder bei Verkehrsströmen, um nur einige Beispiele zu nennen. In den letzten zwei Jahren wurde in jedem dritten von uns geförderten Innovationsvorhaben eine KI-Lösung entwickelt“, erklärt Eva Czernohorszky, Leitung Technologie Services der Wirtschaftsagentur Wien.

Generative AI eröffnet völlig neue Möglichkeiten

Bis vor Kurzem haben laut Czernohorszky aber primär Fachleute mit KI-Systemen gearbeitet, häufig im Bereich des Machine Learnings, wo Computer Expert:innen dabei unterstützen, aus Daten zu lernen und Muster zu erkennen. Bahnbrechend neu ist die generative KI, die auf Basis von neuronalen Netzen Content generieren kann und einen sehr niedrigschwelligen Zugang zur KI eröffnet. „Diese neuen Entwicklungen machen völlig neue Use Cases möglich, die unsere tägliche Arbeit verändern. Beschäftigte können ihre eigenen digitalen Assistenten engagieren. Unternehmen sind gefordert, ihre Teams beim kompetenten Einsatz von KI zu unterstützen und Innovationspotenziale zu heben“, so Eva Czernohorszky.

Wien punktet vor allem beim Kombinieren von technologischem Wissen über KI mit Domain-Wissen. Hier werden konkrete Lösungen für den produzierenden Sektor, für Energieversorger, für die Suche nach therapeutischen Wirkstoffen oder für die Stadtplanung entwickelt. Zahlreiche Startups und KMU finden interessante Nischen-Märkte und machen mit ihren Lösungen auch Umsätze, im Gegensatz zu OpenAI, das mit ChatGPT ein riesiges Investitionsprojekt gestartet hat. Öffentliche Initiativen wie die Digitale Agenda der Stadt Wien, die Artificial Intelligence Mission Austria 2030 oder die neue KI Servicestelle im Parlament geben den österreichischen Pionieren Rückenwind und helfen, das wirtschaftliche Potenzial von KI Lösungen am Standort zu heben.

„Wir sind stolz darauf, dass die Wiener Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann eine führende Rolle bei der Entwicklung des ersten weltweiten Standards für Value based Engineering gespielt hat. Dass Wien bei der Entwicklung menschenzentrierter KI-Lösungen eine internationale Vorreiterrolle spielt, bestätigt auch die hohe Anzahl an Projekten und Startups im Gesundheitsbereich und im Bereich der nachhaltigen Entwicklung Richtung Klimaneutralität. Dieser Wiener Weg der Digitalisierung wird auch von einer Reihe internationaler Unternehmen unterstützt, die im Bereich der KI in Wien aktiv sind, wie etwa IBM, Microsoft oder Google. Insofern hat Wien eine gute Ausgangslage, um mit internationalen Entwicklungen mitzuhalten“, sagt Eva Czernohorszky.

Frage nach der „ethischen AI“

Mit dieser KI-Revolution gehen jedoch auch viele Sorgen einher. Es gibt Ängste rund um die Art, wie AI mit unseren Daten umgeht, ob sie durch Fake-Inhalte die öffentliche Meinung negativ beeinflusst, ob Monopole in dem Sektor entstehen, wie der ökologische Fußabdruck der Technologie aussieht oder ob diejenigen, die AI kontrollieren, sie missbrauchen könnten. Darum ist eine der wichtigsten Fragen die nach der “ethischen AI”. 

„Mit den rasanten Fortschritten rund um generative KI rücken ethische Fragen in den Fokus. Halluzinieren KI-Systeme? Reproduzieren sie Vorurteile und führen zur Diskriminierung von benachteiligten Personengruppen? Werden KI Systeme eingesetzt, um Fake News zu produzieren und die Demokratie zu untergaben? Viele Forscher:innen und Unternehmer:innen beschäftigen sich in Wien mit diesen Fragen. Das Wiener Manifest für einen Digitalen Humanismus hat international Beachtung gefunden. Viele Expert:innen aus dem Ausland fragen uns, wie wir in Wien Unternehmen dabei unterstützen, den Digitalen Humanismus in der unternehmerischen Praxis und in Produkten made in Vienna zu verankern“, erläutert Czernohorszky.

Eine erste Anlaufstelle, um zu lernen, wie ethische KI aussehen kann, ist das Event “AI for Good: Leveraging AI for Environmental and Social Progress”. Das Event findet am Montag, dem 3. Juni in der Raiffeisen Bank International (RBI) im 3. Bezirk statt. Es handelt sich um eine gemeinsame Konferenz von RBI, Mastercard und Fintech Ladies, die sich mit dem Einsatz von KI für ökologischen und sozialen Fortschritt beschäftigt. Das Event bringt führende europäische Unternehmen und Startups zusammen. Die Diskussionen werden sich auf die allgemeine Anwendung von KI in verschiedenen ESG-Kontexten konzentrieren und ihre Fähigkeit zur Innovation und Rationalisierung von Initiativen in verschiedenen Sektoren untersuchen. 

Mehr Infos unter: https://viennaup.com/programme/ai-for-good-leveraging-ai-for-environmental-and-social-progress/

Künstliche Intelligenz in der Kunstwelt

Ein weiteres großes Thema rund um AI ist deren Einfluss auf die Kunstwelt. Während viele in den neuen Technologien spannende Möglichkeiten für die Kunst sehen, nehmen viele auch mögliche Gefahren für Künstler:innen wahr, speziell was ihre finanzielle Lage anbelangt. Deswegen ist es für die ViennaUP’24 wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Das passiert speziell in der Veranstaltung “AI and the Evolution of Creativity” am Dienstag, dem 4. Juni. CultTech Association und New Renaissance Ventures organisieren das Event, das im Haus der Musik stattfindet. Nicht nur bietet die Veranstaltung eine Podiumsdiskussion zum Thema AI und Kreativität auch ein innovatives Format namens „Kommentar-Konzert“, eine Verschmelzung aus Technologie und klassischer Musik. 

Mehr Infos unter: https://culttech.at/

Das Gesundheitssystem und AI

Doch AI ist auch in vielen weiteren Branchen ein Game Changer. Eine davon ist das Gesundheitswesen. Hier kann künstliche Intelligenz viel bewegen, jedoch ist das Gesundheitssystem besonders sensibel, weswegen eine Implementierung der Technologie mit großer Vorsicht geschehen muss. Das Event “AI in Healthcare – Opportunities, Challenges and Solutions” fokussiert sich ganz auf diesen Schwerpunkt. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 6. Juni in TUtheSky, dem Eventraum der TU Wien, statt. Veranstalter ist der Health Hub Vienna in Kooperation mit EIT Health Austria und LISAvienna.Expert:innen auf dem Gebiet der KI, aufstrebende AI-Startups und Fachleute aus dem Gesundheitswesen kommen dabei zusammen, um zu diskutieren, wie KI das Gesundheitswesen verbessern und revolutionieren kann. 

Mehr Infos unter: https://www.eventbrite.at/e/ai-in-healthcare-opportunities-challenges-and-solutions-tickets-853035771957?aff=oddtdtcreator