Vierzig Frauen verklagen Pornhub auf Schadensersatz
Die nächste schlechte Nachricht für Pornhub: Nachdem die Plattform zuletzt bereits Millionen Videos löschen musste, steht nun eine Klage im Millionenbereich ins Haus. Vierzig Opfer des Unternehmens „Girls Do Porn“ haben eine Klage gegen Mindgeek, die Muttergesellschaft von Pornhub, eingebracht.
Verbreitung ermöglicht
Pornhub habe nichts gegen die Videos unternommen, Bilder und Ausschnitte sollen nach wie vor auf diversen Seiten zirkulieren. „Girls Do Porn“ wurde bereits letztes Jahr von einem Zivilgericht für schuldig befunden. Das Unternehmen habe Frauen gezwungen, vor der Kamera Sex zu haben und auch über die Verbreitung der Videos Unwahrheiten verbreitet. Pornhub – respektive Mindgeek – wiederum habe nichts oder zu wenig unternommen, um die betreffenden Videos zu löschen und deren Verbreitung zu verhindern.
„Offenes Geheimnis“
Vierzig Frauen haben Mindgeek nun verklagt, berichtet Business Insider unter Berufung auf Vice. „Bereits 2009 und definitiv im Herbst 2016 wusste MindGeek, dass GirlsDoPorn mit seinen Opfern Handel trieb, indem es Betrug, Nötigung und Einschüchterung einsetzte […] Trotz dieses Wissens fuhr MindGeek fort, mit GirlsDoPorn zusammenzuarbeiten, und machte sich nie die Mühe, seinen Geschäftspartner zu untersuchen oder zu befragen, was die zunehmenden Beweise für den Sexhandel betraf, die MindGeek erhielt“, heißt es in der Klage (übersetzt von uns). Es sei ein offenes Geheimnis in der Pornoindustrie gewesen, dass GirlsDoPorn Frauen betrogen und genötigt habe, heißt es weiter.
40 Millionen US-Dollar Schadenersatz
Die Videos sollen nach wie vor online sein – oder zumindest bis zur Löschaktion vor wenigen Tagen. „Am 12. Dezember 2020 hostet MindGeek immer noch die Videos der Opfer auf seinen Websites, einschließlich der Kläger“, heißt es in der Klage weiter. Die klagenden Parteien – insgesamt vierzig Frauen – fordern nun jeweils mindestens eine Million US-Dollar Schadenersatz. Auf Nachfrage von Business Insider soll es von Pornhub noch keine Stellungnahme gegeben haben.
Erst am vergangenen Wochenende hatte Pornhub Millionen Videos gelöscht. Nach einem Bericht der New York Times über illegale Inhalte auf der Webseite (Kindesmissbrauch und nicht-einvernehmlicher sexueller Gewalt) haben zudem Visa und Mastercard ihre Geschäftsbeziehungen mit Mindgeek eingestellt.
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