Vinted: Second Hand-Plattform erhält 340 Millionen Euro
Die litauische Second-Hand-Plattform Vinted hat sich in den letzten Jahren als feste Größe in Europa in ihrem Bereich etabliert. Schon 2019 hat das 2008 gegründete Unternehmen die Milliardenbewertung geknackt. 2021 erhöhte sich die Bewertung in einer Mega-Finanzierungsrunde auf 3,5 Milliarden Euro (wir berichteten). Nun hat Vinted in einer neuen Runde satte 340 Millionen Euro erhalten und damit die Bewertung auf fünf Milliarden Euro erhöht, berichtet das Handelsblatt.
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Erster Jahresgewinn im vergangenen Jahr
Angeführt hat die Runde der Vermögensverwalter TPG. Ebenfalls beteiligt sind Hedosophia, Baillie Gifford, Invus Opportunities, FJ Labs, Manhattan Venture Partners und Moore Strategic Ventures sowie die Bestandsinvestoren EQT, Accel und Insight Partners. Mit den neuen Investoren will das Unternehmen zum einen in neue Länder expandieren. Der Marktplatz, der bisher auf den Verkauf von Mode spezialisiert ist, will zudem sein Geschäftsmodell erweitern und bald noch ganz andere Waren verkaufen.
Über Vinted können Kund:innen gebrauchte Artikel verkaufen. Das Unternehmen verdient an den Provisionen für die Nutzung der Plattform. Dieses Geschäft ist zurzeit eines der am stärksten wachsende Segmente im Onlinehandel. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz der Plattform um 61 Prozent auf 596 Millionen Euro, zugleich erzielte das Unternehmen seinen ersten Jahresgewinn von 18 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte es noch einen Verlust von 20 Millionen Euro verbucht.
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Vinted beginnt mit Verkauf von Elektronik
Seit der bislang letzten Finanzierungsrunde hat Vinted das Umsatzvolumen der über die Plattform gehandelten Waren mehr als verdreifacht. Bisher ist das Unternehmen in 22 Ländern aktiv. Im vergangenen Jahr expandierte die Handelsplattform nach Finnland, Griechenland und Kroatien. Gleichzeitig baut das Unternehmen die Dienstleistungen für die Verkäufer auf der Plattform aus. So bietet es in zehn Ländern einen neuen Service zur Artikelverifizierung, der ausschließen soll, dass sich gefälschte Designer- und Luxusmode im Angebot findet. Ausgebaut wird auch „Vinted Go“, ein Versandservice mit Schließfächern, der die Logistik für seine Kund:innen verbessern soll.
„Wir haben festgestellt, dass Verbraucher:innen sich zunehmend für Secondhand als festen Bestandteil ihrer Garderobe entscheiden, weil Nachhaltigkeit und Flexibilität für viele inzwischen an die oberste Stelle gerückt sind“, sagt TPG-Partner Andy Doyle. Angesichts der zunehmenden Konkurrenz im Kernmarkt mit gebrauchter Kleidung investiert Vinted nun in neue Kategorien. So hat das Unternehmen vor einigen Wochen mit dem Verkauf von Elektronikprodukten begonnen.