Blockchain Basics

Vision Blockchain – Die Technologie im Alltag

Die Blockchain © Wikimedia Commons
Die Blockchain © Wikimedia Commons
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Wir wollen abseits der Goldgräberstimmung um die Kryptowährungen auf die Hintergründe der Zukunftstechnologie Blockchain eingehen. In dieser neuen Reihe erklären wir die Basics: Was hat es mit IOTA auf sich? Welche Auswirkungen wird die Blockchain auf den Arbeitsmarkt haben? Wie funktionieren Bitcoin? Heute starten wir mit dem ersten Teil: Welche Funktionen die Blockchain im Alltag einnehmen kann, verknüpft mit dem Internet of Things.  

Vision Blockchain

Es wäre verwunderlich, wenn sie sich nicht durchsetzen würde, diese neue Technologie namens Blockchain. Sie ist die technische Basis für sogenannte Smart Contracts, über die rechtlich verbindliche Beziehungen zwischen Geschäftspartnern festgelegt werden können. Deren monetäre Abwicklung erfolgt direkt zwischen den Geschäftspartnern, ohne eine Zwischeninstanz, ohne eine Bank.

Abrechnung nach Verbrauch

Doch stellen Sie sich bitte Folgendes dazu vor: Es ist Montag, und noch vor dem schrillen Klingeln des Weckers werden Sie sanft von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Ihr erster Weg führt Sie in die Küche, wo Sie mit Ihrer Kaffeemaschine einen frischen Kaffee aufbrühen. Sie haben die Kaffeemaschine nicht gekauft, sondern geleast, so wie fast alle technischen Geräte in Ihrem Haushalt.

Was aus heutiger Sicht unvorstellbar klingt, dient nur dem einen Zweck, nämlich der Abrechnung nach Verbrauch. Sie zahlen nur dann, wenn Sie ein Gerät auch tatsächlich benutzen. Während Sie also den Kaffee aufbrühen, stellt Ihre Kaffeemaschine im Hintergrund über das Internet eine Verbindung zum Hersteller der Maschine her und überweist einen Betrag, den Sie per Smart Contract mit dem Hersteller vereinbart haben. Sie zahlen mit einer Kryptowährung wie Bitcoin und für den Transfer ist keine Bank mehr nötig. Banken in der Form, wie wir sie heute kennen, gibt es in der Zukunft nicht mehr.

Ihr Kühlschrank denkt mit

Ihren Kaffee genießen Sie mit einem frischen Croissant, das Ihnen der Lieferservice Ihres Lieblingsbäckers vor die Haustür gelegt hat. Bezahlt haben Sie auch hier bereits zeitgleich mit der Lieferung per Kryptowährung. Während Sie duschen, überprüft Ihr Kühlschrank die Lebensmittel auf Vollständigkeit und bestellt Marmelade und Butter, da Sie deren Packungen beim Frühstück fast verbraucht haben. Sie hatten mit Ihrem Lebensmittelhändler vereinbart, dass er Ihre Grundnahrungsmittel stets wieder auffüllt, sollten sie einmal verbraucht sein. Fahren Sie in den Urlaub, pausieren Sie das Abonnement wie das Ihrer Tageszeitung.

Sicherheit dank Blockchain

Apropos fahren. Es ist nun Zeit, zur Arbeit zu fahren. Nachdem sich Ihre Haustür hinter Ihnen automatisch verriegelt hat, indem Sie einen Sicherheits-Token mit dem auf Ihrem Handy abgeglichen hat, treten Sie auf die Straße. Nur Sie können Ihre Tür wieder öffnen – oder jede andere Person, der Sie den Sicherheits-Token für Ihre Tür zur Verifizierung auf das Handy schicken und diese Person damit legitimieren, Ihre Wohnung zu betreten. Für die Fahrt zur Arbeit nutzen Sie normalerweise die U-Bahn, deren Fahrkarte Sie beim Einsteigen lösen, indem Ihr Smartphone beim Ein- und Aussteigen registriert wird und so die Länge der Strecke und der Fahrpreis ermittelt werden kann.

Die Bezahlung erfolgt – Sie ahnen es bereits – per Smart Contract per Bitcoin. Vielleicht möchten Sie heute nach der Arbeit noch eine Freundin besuchen, daher haben Sie heute auf die U-Bahn verzichtet und fahren mit dem Auto zur Arbeit. Während Sie auf dem Weg zum Auto kurz die Sonne genießen, entriegelt sich das Auto bereits. Ihr Auto gleicht Wochentag und Uhrzeit ab und kommt anhand Ihres Bewegungsprofils zu der Erkenntnis, dass Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Arbeit fahren möchten. Sie bestätigen dies über das große Display, das prominent im Fahrzeug platziert ist. Ihr Auto wird Sie nun zur Arbeit fahren, und sich dabei permanent mit anderen Fahrzeugen abgleichen, um Staus zu vermeiden und möglichst effizient ans Ziel zu kommen.

Internet of Things

Am Zielort angekommen, nähern Sie sich der Eingangstür Ihres Bürogebäudes, dessen Türen sich bereits öffnen. Als Sie die Tür durchqueren, kommuniziert die Tür mit Ihrem Büronetzwerk. Bis Sie über den Fahrstuhl Ihr Büro erreichen, hat sich das Licht eingeschaltet und die Klimaanlage arbeitet an Ihrer Wohlfühltemperatur. Die Peripherie Ihres Rechners fährt hoch und wartet darauf, sich mit Ihrem Smartphone verbinden zu können, das in der Zukunft den PC, so wie wir ihn kennen, längst abgelöst hat. Als Sie das Büro betreten, erwachen Monitor, Tastatur und Maus aus dem Standby. Das Internet of Things ist allgegenwärtig.

Science Fiction wird Realität

Was hier nach Science Fiction klingt, könnte bei näherer Betrachtung bereits in einigen Jahren Realität sein. Für die Blockchain stellt das Internet of Things keine nennenswerte Herausforderung dar. Ihre Geräte sind vernetzt, und kommunizieren in Echtzeit untereinander und mit den entsprechenden Dienstleistern. Zahlungsströme fließen ebenfalls in Echtzeit ohne Unterstützung von Banken, wie wir sie heute kennen. Um am Beispiel des intelligenten Kühlschranks zu bleiben, reduziert dieser seine Aufgaben oder stellt diese vollkommen ein, wenn Zahlungen ausbleiben – wenn es vorab per Smart Contract so vereinbart wurde. Stellt er bei der Diagnose seines Systems einmal einen Fehler fest, veranlasst er die nötigen Schritte, um sich selbst gegen ein funktionsfähiges Modell auszutauschen.

Laut einer Gartner-Studie soll das Internet of Things im Jahre 2020 bereits 21 Milliarden Geräte umfassen. Die größte Diskussion in diesem Zusammenhang löst stets das Thema Sicherheit der miteinander vernetzten Geräte aus. Mit dem Konzept der dezentralen kryptografischen Transaktionssysteme, den Blockchains, ist diese Sicherheit gewährleistet. Die Bitcoin Blockchain hat inzwischen unter Beweis gestellt, dass Transaktionen jedes Umfangs sicher zugeordnet werden können. Die Zukunft ist da. Schon heute.

Zum Autor: Patrick Rosenberger ist Inhaber einer Agentur für digitale Medien in Münster. Auf das Thema Blockchain stieß Patrick während seiner Tätigkeit als freier Redakteur für Hamburger Verlage. Seitdem ist er fasziniert von den technischen Möglichkeiten der Blockchain und Bitcoin als dem vielleicht größten sozioökonomischen Experiment des Informationszeitalters. Auf cryco.info beschäftigt sich Rosenberger mit der Geschichte der Blockchain und hinterfragt Bitcoin als zukunftsträchtige Alternative zu Euro & Co. Aktuell arbeitet Rosenberger an einem Sachbuch zum Thema. 

 

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