Meinung

Vitalik Buterin: Warum ein neuer Krypto-Winter gut für den Sektor ist

Vitalik Buterin, der Kopf hinter Ethereum. © Techcrunch/Flickr (CC BY 2.0)
Vitalik Buterin, der Kopf hinter Ethereum. © Techcrunch/Flickr (CC BY 2.0)
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Bitcoin liegt 44 Prozent unter seinem Allzeithoch, Ethereum knapp 45 Prozent. Genau: Anfang 2022 ist von der enormen Welle der Krypto-Euphorie nicht mehr viel zu spüren. Staatliche Maßnahmen gegen die Inflation, immer neue Regulierungen in vielen Ländern und eine miese Stimmung an den Handelsbörsen wegen dem Ukraine-Konflikt drücken die Investment-Laune. Zwar haben die großen Finanzierungsrunden in Krypto-Unternehmen wie FTX, Fireblocks oder Opensea weiter viel Geld in die Branche gebracht – doch die Preise von BTC, ETH und Co leiden dieses Jahr doch sehr.

In einem Interview mit Bloomberg hat sich nun Vitalik Buterin, Mastermind von Ethereum, zur der aktuellen Phase geäußert. Seine Meinung: „Die Leute, die sich intensiv mit Kryptowährungen beschäftigen und vor allem Dinge bauen, begrüßen einen Bärenmarkt“, sagte Buterin zu Bloomberg. „Sie begrüßen den Bärenmarkt, denn wenn es diese langen Perioden gibt, in denen die Preise um riesige Beträge steigen, wie es der Fall war – das macht natürlich viele Leute glücklich -, aber es tendiert auch dazu, eine Menge sehr kurzfristiger spekulativer Aufmerksamkeit zu erregen.“

2021 war deutlich zu sehen, dass sich die Kurse von Krypto-Assets an jene von risikoreicheren Tech-Aktien angeglichen haben. Diese Koppelung an den regulären Aktienmarkt hat damit zu tun, dass die Anleger:innen und Investor:innen sowohl in Tech-Werte als auch in Crypto sich überschneiden. Zudem gibt es vor allem an der Wall Street mittlerweile einige regulierte Finanzprodukte wie die ETFs BITO oder WGMI, über die Anleger:innen an der Wall Street in Bitcoin-Unternehmen bzw. BTC-basierte Finanzprodukte investieren können. Gerade der Start von BITO hat dazu beigetragen, dass BTC am 10. November sein Allzeithoch von 60.500 Euro erreichte (Trending Topics berichtete). Dazu kam eine Vielzahl an neuen Projekten im DeFi-, NFT- oder GameFi-Bereich.

Krypto-Winter? Nächster harter Einbruch für Bitcoin, Ethereum und Co.

Welche Projekte sind langfristig tragfähig?

Laut Buterin hätte ein Krypto-Winter eine reinigende Wirkung. „Die Winter sind die Zeit, in der viele dieser Applikationen wegfallen, und man kann sehen, welche Projekte tatsächlich langfristig tragfähig sind, sowohl in ihren Modellen als auch in ihren Teams und ihren Mitarbeitern“, so Buterin. Auch der Ethereum-Gründer sieht den Trend, dass sich die Krypto-Märkte an die regulären Finanzmärkte angleichen.  „Es fühlt sich so an, als ob die Krypto-Märkte sich von eine, die von einer sehr kleinen Gruppe von Teilnehmern kontrolliert wird und ziemlich abgekoppelt von den traditionellen Märkten ist, zu etwas entwickeln, das sich mehr und mehr wie ein Teil der Mainstream-Finanzmärkte verhält.“

Der erste, große Krypto-Winter begann im Jahr 2018, also die Kurse von BTC, ETH und Co. nach damaligen Allzeithochs um 80 Prozent einbrachen. Sie begannen dann 2019 wieder zu steigen, brachen im Zuge der Corona-Krise wieder stark ein, um dann zwei Mal hintereinander neue Peaks zu liefern. Anfang 2022 begann dann eine neue Phase der Ernüchterung. Viele Beobachter:innen sagen, dass die Zeit des ersten Krypto-Winters dabei half, dass damals viele junge Unternehmen reifer wurden – sowohl für den B2C- als auch für den B2B-Markt.

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