Volkswagen investiert bis zu 5 Milliarden Dollar in Rivian
Volkswagen hat am Dienstag bekannt gegeben, dass das Unternehmen bis zu 5 Milliarden Dollar in Rivian investieren wird. Rivian, ein Hersteller von Elektro-Pickups und SUVs, hatte bisher Schwierigkeiten, profitabel zu werden. Die beiden Unternehmen werden bei Software und anderen Technologien für Elektrofahrzeuge zusammenarbeiten. VW investiert in dem Deal eine Milliarde Dollar direkt in Rivian und steckt weitere vier Milliarden in die künftige Entwicklung eines Joint Ventures.
VW selbst, das sich mal das Ziel nahm, zum größten Software-Konzern Europas (gemessen an der Zahl der Mitarbeiter:innen) zu werden, hatte bekanntermaßen ordentliche Probleme bei Software für E-Autos – die Probleme kosteten unter anderem dem ehemaligen CEO Herbert Diess den Job. Im Vergleich zu anderen Herstellern hinkt VW bei der Software hinten nach – zuletzt versuchte man, sie um die Integration von ChatGPT aufzufetten.
Die Investition von Volkswagen stellt eine bedeutende Vertrauensbekundung in Rivian dar, das derzeit noch Verluste von Zehntausenden Dollar pro verkauftem Fahrzeug verzeichnet. „Diese Partnerschaft wird Rivian dabei helfen, unsere Produktionskapazitäten zu erhöhen und unsere Softwarefähigkeiten weiter auszubauen“, s Rivian-CEO RJ Scaringe.
Es geht um Software und E-Autos
„Oliver Blume, CEO des Volkswagen Konzerns, und ich freuen uns, die Gründung eines Joint Ventures zwischen unseren beiden Unternehmen bekannt zu geben. Diese Partnerschaft bringt die Software und die zonale Elektronikplattform von Rivian durch die globale Reichweite und Größe des Volkswagen-Konzerns auf einen breiteren Markt und stellt gleichzeitig voraussichtlich 5 Mrd. USD an Kapital für Rivian, während wir R2 und unsere nächste Fahrzeuggeneration auf den Markt bringen“, jubelte Rivian-Gründer und CEO RJ Scaringe öffentlich.
„Unsere Kunden profitieren von der gezielten Partnerschaft mit Rivian zur Schaffung einer führenden Technologiearchitektur. Durch unsere Zusammenarbeit werden wir die besten Lösungen schneller und zu geringeren Kosten in unsere Fahrzeuge bringen. Wir handeln auch im besten Interesse unserer starken Marken, die mit ihren kultigen Produkten begeistern werden. Die Partnerschaft fügt sich nahtlos in unsere bestehende Software-Strategie, unsere Produkte und Partnerschaften ein. Wir stärken damit unser Technologieprofil und unsere Wettbewerbsfähigkeit“, so sein Gegenüber bei dem Deal, VW-CEO Oliver Blume.
Kooperation soll Volkswagen im Softwarebereich stärken
Für Volkswagen könnte die Zusammenarbeit mit Rivian eine Möglichkeit sein, die eigenen Schwierigkeiten bei der Entwicklung von Software für Elektrofahrzeuge zu überwinden. Der deutsche Autobauer hatte in der Vergangenheit Probleme, mit Tesla, BYD und anderen im Softwarebereich mitzuhalten.
Laut Volkswagen sollen die ersten Fahrzeuge mit der gemeinsam entwickelten Software in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts, also nach 2025, auf den Markt kommen. Beide Unternehmen werden ihre Fahrzeuge weiterhin getrennt vermarkten. Neben Volkswagen ist Amazon ein großer Investor in Rivian.
Die Nachricht über die Investition von Volkswagen ließ die Rivian-Aktie im nachbörslichen Handel am Dienstag um 30 Prozent steigen. Rivian hatte seit seinem Börsengang im November 2021 mit Produktionsschwierigkeiten und einer enttäuschenden Aktienkursentwicklung zu kämpfen.