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Volocopter: Nach Lilium-Debakel muss nun auch dieses Flugtaxi-Startup gerettet werden

Volocopter bei einem Testflug in New York City. © Volocopter
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Das Debakel um Lilium hat ein einstiges deutsches Vorzeige-Scale-up ins Aus geführt – und nun droht auch das andere Flugtaxi-Startup aus Deutschland, nämlich Volocopter, die Insolvenz. Anders als bei Lilium, dessen Aktien mittlerweile von der Nasdaq entfernt wurden, dürfte aber der weiße Ritter schon bereitstehen. Denn der chinesische Auto-Konzern Geely, dem unter anderem die Marken Volvo, Polestar oder Zeekr gehören, steht offenbar als Käufer bereit.

Geely befindet sich laut Insidern in fortgeschrittenen Gesprächen, um die Kontrolle über das deutsche Flugtaxi-Startup Volocopter zu übernehmen. Der Deal könnte Volocopter vor einer möglichen Insolvenz bewahren, berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen.

Geely hat dem Bericht zufolge Pläne diskutiert, durch die Führung eines Konsortiums, das frisches Kapital in Volocopter einbringen soll, eine Mehrheitsbeteiligung zu erlangen. Die Finanzierungsrunde soll sich auf etwa 95 Millionen Dollar belaufen, im Austausch für etwa 85% der Anteile. Auch das Family Office des deutschen Industriellen Gerhard Sturm würde sich an dem Deal beteiligen, heißt es.

Bewertung von Volocopter sinkt drastisch

Sollte der Deal zustande kommen, würde sich die Bewertung des Startups von einem Höchststand von 1,9 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf etwa 110 Millionen Dollar reduzieren. Geely arbeitet derzeit an der Due Diligence und strebt einen Abschluss im nächsten Monat an.

Volocopter hat auch Gespräche mit anderen potenziellen Bietern geführt. Es wurden noch keine endgültigen Entscheidungen über die Bedingungen getroffen und der Deal könnte noch scheitern.

Schwierigkeiten bei der Realisierung von Flugtaxis

Die finanziellen Schwierigkeiten von Volocopter zeigen die Herausforderungen bei der Realisierung von Flugtaxis in den USA und Europa, wo Startups oft scheitern, bevor sie eine einzige Fahrt verkaufen können. In China hingegen hat die Regierung die Förderung der „Low-Altitude“-Wirtschaft zu einer Priorität erklärt.

Mit dem Geely-Deal erwägt Volocopter, die Produktion seiner zukünftigen Flugzeuge nach China zu verlagern. Sein aktuelles, kleineres Modell wird in Deutschland gebaut.

Volocopter verpasste Olympia-Deadline

Volocopter wurde 2011 gegründet und hat 600 Millionen Dollar von deutschen Firmen und globalen Investoren eingesammelt. Das Startup verbrannte jedoch Geld und verpasste die Deadline, sein erstes kommerzielles Flugzeug bei den Olympischen Spielen in Paris zu präsentieren.

CEO Dirk Hoke erklärte im August, dass das Unternehmen stattdessen erwartet, den Betrieb in der ersten Hälfte des Jahres 2025 aufzunehmen. Er sagte auch, dass Volocopter genügend Mittel erhalten habe, um den behördlichen Zulassungsprozess für den Flugbetrieb abzuschließen. Das sieht nun anders aus.

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