VoltStorage treibt Eisen-Salz-Akkus mit frischen 30 Mio. Euro voran
Die Jagd nach Alternativen zur heute weit verbreiteten Lithium-Ionen-Batterie läuft auf Hochtouren. Mittendrin: das deutsche Startup VoltStorage, das sich der Eisen-Salz-Batterie (Iron-Salt-Technology) verschrieben hat. Bereits 2022 gab es dafür eine Finanzierungsrunde von 24 Mio. Euro für die 2016 gegründete Firma von 2016 von Jakob Bitner, Michael Peither und Felix Kiefl. Jetzt kommen frische 30 Mio. dazu, und zwar als Kredit der Europäischen Investitionsbank (EIB).
Geplant ist nun, die Produktion der Batterien breit auszurollen. Dabei geht es aber nicht um Akkus für E-Autos, woran die meisten anderen Batterie-Startups arbeiten, sondern um stationäre Energiespeicher, die erneuerbaren Strom aus Solar- oder Windkraftanlagen zwischenspeichern können. Dem Unternehmen zufolge sollen diese Akkus nur etwa ein Zehntel so teuer sein wie herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien.
Laut CEO und Mitgründer Jakob Bitner ist das Interesse von Energieversorgern, auch in Europa, groß. Bis Ende des Jahres sollen die ersten größeren Aufträge verkündet werden können. Dafür wird Volt Storage einen neuen, größeren Standort in München beziehen, wo die Entwicklung und Produktion der Batterien für den kommerziellen Einsatz stattfinden wird. Bei größeren Stückzahlen wird der Bau einer zusätzlichen Megafabrik notwendig sein. Bis zur nächsten größeren Finanzierungsrunde sei das Unternehmen gut ausgestattet, heißt es gegenüber dem Handelsblatt.
Keine umstrittenen Rohstoffe notwendig
Auch Konkurrenten von VoltStorage planen den Bau einer großen Fabrik in Deutschland, um die steigende Nachfrage nach Speichermöglichkeiten für erneuerbaren Strom zu bedienen. Mit den Eisen-Salz-Batterien will man aber eine eigenständige Technologie haben, die Vorteile gegenüber anderen hat.
„Die Technologie ist besonders umweltfreundlich, weil für die Herstellung dieser innovativen Speicherbatterien keine seltenen Rohstoffe oder gar Konflikt-Rohstoffe aus Krisen- bzw- Kriegsgebieten verwendet werden“, heißt es seitens VoltStorage. Die verwendeten Rohstoffe seien „auch in Deutschland in nahezu unbegrenztem Maße vorhanden“, man könne so die „bisherige Abhängigkeit insbesondere von China deutlich reduzieren“.
Auch im Betrieb soll die so genannte Redox-Flow-Technologie Vorteile haben – auch nach 10.000 Ladezyklen gebe es keine Verluste bei der Speicherkapazität, und das Speichermedium besteht aus nicht-brennbaren Komponenten. Währenddessen sieht man immer wieder, das Lithium-Ionen-Akkus zum Problem werden, wenn sie in Flammen aufgehen. Nachteil ist, dass diese Batterien keine hohen Lade- und Entladeströme (ergo haben sie längere Be- und Entladezeiten) zulassen, weswegen sie sich nicht für E-Autos eignen.