VW und Audi: Netzwerkstörung legt sieben deutsche Werke lahm
IT-Probleme können in der Autoindustrie heute schwerwiegende Konsequenzen haben. Das zeigte sich erst kürzlich anhand einer Störung bei Toyota durch mangelnden Speicherplatz, die 14 Fabriken lahmlegte (wir berichteten). Nun gibt es ein neues Beispiel: Eine IT-Störung hat laut Golem die zentrale Infrastruktur des Volkswagen-Konzerns betroffen. In insgesamt sieben deutschen Werken von VW und der Tochter Audi stand die Produktion am Mittwoch still.
VW-Konzern beruft Krisenstab ein
„Wir können eine IT-Störung von Netzwerkkomponenten am Standort Wolfsburg bestätigen“, zitiert die dpa einen VW-Sprecher am Mittwoch Abend. Die vier fahrzeugproduzierenden Werke in Deutschland stünden momentan still – also Wolfsburg, Emden, Zwickau und Osnabrück. Auch die Komponentenwerke in Kassel, Braunschweig und Salzgitter seien betroffen. „Die Störung besteht seit 12.30 Uhr und wird aktuell analysiert. Es gibt Implikationen auf fahrzeugproduzierende Werke“, hieß es weiter.
Zu Auswirkungen im Ausland konnte der Sprecher zunächst nichts sagen. Derzeit sehe es nicht nach einem Angriff von außen aus, hieß es am Abend weiter. Wann das Problem behoben sein werde und die Produktion wieder laufe, sei noch nicht abzuschätzen. Ein Krisenstab soll einberufen worden sein.
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„Wir haben ein Riesenproblem“
Nach Angaben einer IT-Dienstleisterin, die für die Netzwerke von VW und Audi zuständig ist, handelt es sich sogar um eine weltweite Störung. „Überall stehen die Bänder still seit heute Nachmittag – auf der ganzen Welt. Audi und VW sind betroffen“, sagte sie am Mittwoch und fügte hinzu: „Wir haben ein Riesenproblem.“ Eine Audi-Sprecherin bestätigte am Abend auf Anfrage der dpa die Probleme. In welchem Umfang das der Fall sei, werde noch untersucht.
Ende August 2023 war der VW-Rivale Toyota von einem Totalausfall betroffen. Bei dem japanischen Autokonzern führten technische Probleme für etwa einen Tag zu einem kompletten Produktionsausfall in Japan. Schuld gewesen sein soll ein Fehler im System zur Verwaltung der Teilebestellung. Später hieß es, die Ursache sei unzureichender Speicherplatz auf Servern gewesen. Bei dem Vorfall habe es sich nicht um einen Cyberangriff gehandelt, betonte Toyota.