Analyse

Wachsende Verflechtung von Coin-Investor:innen mit Crypto Twitter

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Es wird immer offensichtlicher, in welche Richtung Twitter von Elon Musk gedreht werden wird. In Richtung Krypto. Aufschluss darüber gibt ein neues Dokument der US-Börsenaufsicht SEC, das zeigt, woher das viele Geld stammt, mit dem Elon Musk den Kurznachrichten-Dienst den bestehenden Shareholdern abkaufen will. Fünf Namen stechen dabei besonders hervor: Binance, Sequoia Capital, DFJ, Fidelity und Andreessen Horowitz.

Das sind 5 der insgesamt 18 Investoren, die Elon Musk davon überzeugt hat, insgesamt 7,14 Milliarden Dollar für den Rauskauf von Twitter springen zu lassen. Interessant dabei ist auch, dass Private-Equity-Unternehmen, die ja eigentlich genau auf solche großen Privatunternehmen, wie es Twitter werden soll, spezialisiert sind, die Finger vorerst von dem Deal lassen. So haben etwa Apollo oder Thoma Bravo, um die spekuliert wurde, vorerst keine Zusage zum Deal gemacht, auch von den ansonsten recht aktiven Tiger Globals, Softbanks und Insight Partners dieser Welt ist weit und breit nichts zu sehen.

„Crypto Twitter“: Binance unterstützt Musk mit 500 Mio. Dollar bei der Übernahme

Twitter – wo Krypto-Promotion zu Hause ist

Stattdessen hat Musk also eine ganze Reihe an kapitalstarken Unternehmen um sich geschart, die ziemlich „Crypto“ sind. Denn so unterschiedlich sie auch sind, so haben sie alle eines gemein: Sie haben allesamt ein massives Interesse an dem weiteren Wachstum der Krypto-Industrie. Und Twitter ist neben Telegram und Dischord der wichtigste Kanal, um Krypto-Assets aller Art zu promoten. Es gibt sogar eigene Branded Emojis, damit die Hashtags von Binance, Avalanche, Tron, Tezos und natürlich Bitcoin visuell aus dem endlosen Stream der Tweets hervorstechen – das gibt es für andere Branchen (z.B. Automarken) nicht.

Hier nun Musks Liste der Geldgeber für den Twitter-Kauf:

Investor Aggregate Equity Commitment
A.M. Management & Consulting $25,000,000
Andreessen Horowitz (a16z) $400,000,000
Aliya Capital Partners LLC $360,000,000
BAMCO, Inc. (Baron) $100,000,000
Binance $500,000,000
Brookfield $250,000,000
DFJ Growth IV Partners (Tim Draper) $100,000,000
Fidelity Management & Research $316,139,386
Honeycomb Asset Management $5,000,000
Key Wealth Advisors $30,000,000
Lawrence J. Ellison (Oracle) $1,000,000,000
Litani Ventures $25,000,000
Qatar Holding $375,000,000
Sequoia Capital Fund $800,000,000
Strauss Capital $150,000,000
Tresser Blvd 402 LLC (Cartenna) $8,500,000
VyCapital $700,000,000
Witkoff Capital $100,000,000

Andreessen Horowitz (a16z)

Wie es die Ironie des Schicksals so will, soll ausgerechnet Andreessen Horowitz einer der wichtigsten Geldgeber von Musk werden, um Twitter zu kaufen. Es ist gar nicht lange her, da warf Twitter-Gründer Jack Dorsey dem Investor vor, entgegen dem Versprechen der Dezentralität den Usern das Web3 unter den Fingern wegzukaufen. Tatsächlich ist a16z im Silicon Valley zu einem der wichtigsten Krypto-Investoren geworden und finanziert regelmäßig Großprojekte – zuletzt Yuga Labs mit ihren Bored Ape Yacht Club-NFTs und dem versprochenen Metaversum „The Otherside“.

Krypto-Portfolio: Solana Labs, Yuga Labs (Bored Ape Yacht Club), Dapper Labs (CryptoKitties), Anchorage, Nova Labs (Helium), OpenSea, Alchemy, Aptos Labs, Improbable, Protocol Labs, Sky Mavis (Axie Infinity), Avalanche, Aptos Labs uvm.

Wer im Web3 wirklich am Drücker sitzt

Sequoia Capital

Einer der renommiertesten Investoren des Silicon Valley hat kürzlich seinen neuen Sequoia Fund so gestaltet, dass man nicht mehr nur Shares an Unternehmen kaufen kann, sondern auch Coins und Tokens. Eines der wichtigsten Investments von Sequoia, das relativ spät in den Krypto-Markt kam, ist Polygon.

Krypto-Portfolio: Filecoin, FTX, Parallel, Polygon, Faraway Games, Layerzero Labs, Privy, Strips Finance, Animoca Brands, Amber Group

Sequoia Fund: Ein Investment-Gigant bricht mit dem 50 Jahre alten VC-Modell

DFJ

DFJ steht kurz für Tim Draper, John Fisher und Steve Jurvetson – genau, Tim Draper. Er ist einer der ersten Silicon-Valley-Investoren, die sehr früh in Bitcoin investiert haben. Das ging später dann mit einem frühen Investment in Coinbase weiter, und auch in Österreich hat sich DFJ beim Trading-Startup Morpher engagiert.

Krypto-Portfolio: Alchemy

Starinvestor Tim Draper: „Jeder sollte zehn, fünfzehntausend Dollar im Jahr bekommen“

Fidelity

Fidelity Management & Research ist der Investment-Arm eines der größten Asset-Managers der Welt. Und dieser legt in letzter Zeit erhöhte Aktivität im Krypto-Bereich an den Tag. Gemeinsam mit BlackRock wurde im großen Stil in die Stablecoin-Firma Circle (USDC) investiert, und man hat Bitcoin in ein Altersvorsorgeprodukt in den USa integriert – lässt also Menschen via BTC für ihre Zukunft sparen. Außerdem bietet man Großkund:innen an, ihre Digital Assets zu verwahren und zu managen.

Krypto-Portfolio: Circle

Blackrock investiert in Krypto-Stablecoin-Firma Circle

Binance

Binance rund um Gründer Changpeng „CZ“ Zhao ist nicht nur vor Coinbase und FTX die weltgrößte Krypto-Börse der Welt, sondern (was weniger wissen) auch ein sehr potenter Investor. Via Binance Labs wird im großen Stil in Unternehmen aus der Krypto-Sphäre auf der ganzen Welt investiert, gehalten werden etwa 60 unterschiedliche Tokens. Außerdem beteiligte sich man auch am Magazin Forbes, um einen Fuß in die Tür der traditionellen Medienbranche zu bekommen. Denn was Crypto auch braucht, ist sehr viel Erklärung. Nur wer Dinge kennt, kauft sie auch, so die Grundtheorie.

Krypto-Portfolio: Sky Mavis (Axie Infinity), FTX, Chiliz, Moonbeam, Elrond, Polygon, Audius, Astar, Terra, Aptos Labs, Band Protocol, uvm.

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