Wärme: In Kärnten startet Österreichs größte solarthermische Anlage
In Wien hat in diesem Frühjahr Österreichs bisher größte Photovoltaik-Anlage den Betrieb aufgenommen. Auf einer Fläche von 12,5 Hektar sollen 12 Gigawattstunden jährlich für 4.900 Haushalte mit der 11,45 Megawatt-Anlage produziert werden. Neben den bekannten horizontalen Photovoltaik-Modulen, wurden auf der Fläche auch 400 vertikale, „bifiaziale“, also doppelseitige, Module errichtet. So ist es möglich von beiden Seiten die Solarenergie aufzufangen und der Weg ist trotzdem breit genug, für einen Traktor.
In Kärnten folgte heute nun den Startschuss für, den Projektbeteiligten zufolge, Österreichs größte solarthermische Anlage. Diese ist auf einer 1,3 Hektar großen Fläche am Stadtrand von Friesach entstanden. Insgesamt sind in dem Bereich 436 Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 5.750 Quadratmetern verbaut worden, so die offiziellen Angaben. Die erzeugte Wärme wird in das Fernwärmenetz der Kelag Wärme eingespeist. Dieses hat die Anlage gemeinsam mit den Kärntner Unternehmen GreenOneTech und „Unser Kraftwerk“ erbaut. Letztere haben den Solarpark, die Fernwärmeleitung und entsprechende verbundene Pufferspeicher über ein Bürgerbeteiligungsmodell finanziert.
Wärme für 500 Wohnungen
Die Anlage in Friesach soll in den Sommermonaten den Warmwasserbedarf der Fernwärmekund:innen und in kühleren Monaten einen Anteil des Heizbedarfes decken können. Insgesamt liefere die Solarthermie den offiziellen Angaben zufolge rund 15 Prozent des jährlichen Wärmebedarfes der Kund:innen in Friesach. In Zahlen ausgedrückt: 2,5 Millionen Kilowattstunden sollen mit der neuen Anlage gedeckt werden, was dem Jahresbedarf von rund 500 Wohnungen entspricht.
Auch wenn der Anteil somit auf den ersten Blick nicht so beachtlich scheint, ist Österreich im Bereich Raumwärme durch Solarenergie bereits eines der Vorreiterländer weltweit. So zumindest die Angaben des Klima- und Energiefonds. Dabei beziehen sie sich auf einen Indikatorwert, welcher sich aus der Gleichung kWth/1.000 Einwohner:innen ergibt. Den Ausbau von entsprechenden Anlagen unterstützt daher auch Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen): „Solare Großanlagen, die kostengünstig und effizient arbeiten, sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende – gerade im Bereich der Fernwärme.“
Förderung von solaren Großanlagen
Insgesamt beliefen sich die Gesamtkosten des Solarparks nach Angabe der Beteiligten auf rund 2 Mio. Euro. Gefördert wurde dieser vom Klima- und Energiefonds und vom Land Kärnten. Seit 2010 förderte der Klima- und Energiefonds den Bau von 327 solaren Großanlagen mit insgesamt rund 135.000m2 Kollektorfläche, so die eigenen Angaben. Dafür wurde insgesamt eine Fördersumme von rund 38 Mio. Euro investiert, welche Investitionen von über 103 Mio. Euro ausgelöste, so die Angaben des Klima- und Energiefonds.