Gastbeitrag

Wahlkampf auf Social Media: Silberstein-Affäre lässt Facebook-Interaktionen der SPÖ explodieren

Chart zu KW 39. © Storyclash
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Soziale Medien bieten Politikern und Parteien eine große Bühne, um das eigene Programm nach außen zu transportieren. Im Wahlkampf zur Nationalratswahl 2017 wird Social Media deshalb zu einem immer wichtigeren Werkzeug. Wie auch schon in den vergangenen Wochen sehen wir uns mit Storyclash Insights die Performance der Parteien und deren Spitzenkandidaten anhand von Social Media Interaktionen* an.

Storyclash Stimmungsbarometer

Die heiße Phase des Wahlkampfes hat begonnen und auch in den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Meldungen zum Thema Dirty Campaigning rund um den ehemaligen SPÖ-Berater Tal Silberstein. Aber auch abseits der viel diskutierten Schmutzkübelkampagne der SPÖ wird kurz vor der Nationalratswahl geklickt und kommentiert, was das Zeug hält. Das zeigen die neuesten Daten von Storyclash, die seit Anfang Juli (KW 27) ausgewertet wurden und auf inzwischen knapp 4,7 Millionen Social Media Interaktionen angewachsen sind, wobei seit Ende August (KW 34) eine kontinuierliche Steigerung an Interaktionen zu verzeichnen ist.

In untenstehender Grafik sind sämtliche Interaktionen aller relevanten sozialen Netzwerke im Zeitverlauf abgebildet, erweitert um KW 39, welche seit der letzten Auswertung neu hinzugekommen ist. Betrachtet man die aktuellen Entwicklungen, so fällt sofort ins Auge, dass die SPÖ trotz – oder gerade wegen – der Dirty Campaigning-Affäre noch stärker zulegen konnte als in den Wochen zuvor. Mit 174.187 Interaktionen ziehen sie somit der ÖVP davon und kommen kurz vor der Wahl gefährlich nahe an die FPÖ heran.

Als Hauptgrund hierfür kann vor allem die starke Performance der Facebook-Seite von Christian Kern gesehen werden, näheres dazu später im Artikel. Die FPÖ musste knapp 10% gegenüber KW 38 einbüßen und liegt nun mit 195.005 Interaktionen nur mehr knapp vor der SPÖ. Die ÖVP wiederum kann zwar etwas gegenüber der letzten Auswertung zulegen, findet sich jedoch mit 133.657 Interaktionen auf dem dritten Platz wieder.

Obenstehende Grafik gibt Aufschluss darüber, welchen Anteil die einzelnen Plattformen an den Gesamt-Interaktionszahlen haben, gemessen an KW 39. Dabei ist es erstaunlich, welch enormen Anteil Facebook in Zeiten von Instagram und Twitter immer noch ausmacht, zumindest wenn es um politische Themen im Wahlkampf geht. So kommen teils weit über 90% aller Interaktionen auf der Plattform mit dem blauen f zustande.

Dirty-Campaigning-Auswirkungen auf Social Media

In den letzten Tagen überschlugen sich die Ereignisse rund um die Causa Tal Silberstein und die damit zusammenhängenden Fake-Facebookseiten, die sich gegen Sebastian Kurz richteten. Was darauf folgte, war der Abgang von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler sowie eine mediale Schlammschlacht der Superlative, bei der die SPÖ wohl einiges an gutem Ruf eingebüßt haben dürfte. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Beitrag mit den meisten Interaktionen zu dieser Thematik vom amtierenden Bundeskanzler Christian Kern selbst stammt, in welchem er Stellung zu den Ereignissen nimmt.

Dabei fällt auf, dass Kerns Statement zur Causa Silberstein mit 11.380 Likes, jedoch nur 32 „Angrys“ überwiegend positiv aufgenommen wurde, was für einen starken Zuspruch sowie Zusammenhalt innerhalb der SPÖ-Community spricht. Der Beitrag ist mit 14.413 Interaktionen übrigens auch der zweiterfolgreichste Post von KW 39 knapp hinter diesem Beitrag, der 17.949 Interaktionen erreichte und ebenfalls von Christian Kern stammt.

Facebook Reactions: Wie reagieren die User?

Sieht man sich die Interaktionen der wichtigsten Social Media Plattform Facebook genauer an, so kann man sie in Shares, Likes und Kommentare sowie die wichtigsten Emoticons Love und Angry unterteilen. Dadurch erhält man genaueren Einblick darüber, wie die Community über eine Person oder eine Thematik denkt. Folgende Grafik soll Aufschluss darüber geben, wie die Social Media Community in KW 39 auf Beiträge der einzelnen Parteien und deren Spitzenkandidaten reagierte.

 

© Storyclash
© Storyclash

Das allseitsbekannte „Like“ wurde dabei bei allen Parteien am häufigsten vergeben und macht durchschnittlich etwa 75% aller Interaktionen auf Facebook aus. Anteilsmäßig am häufigsten geteilt (gelbes Symbol) wurden Beiträge bei den Grünen mit 16,6% aller Interaktionen, dicht gefolgt von der FPÖ. Die Anhängerschaft der NEOS bzw. von Matthias Strolz erwies sich mit 11,6% hingegen als besonders kommunikationsbedürftig. Spannend wird die Sache, wenn man sich die Emoticons Love und Angry ansieht, die besonders positive oder negative Emotionen ausdrücken sollen und daher einen wichtigen Stimmungsgradmesser darstellen. Die meisten Loves wurden anteilsmäßig bei den NEOS vergeben, gefolgt von den Grünen und der SPÖ, was angesichts der jüngsten Ereignisse etwas überraschend scheint. Darüber hinaus hatte die SPÖ mit nur 0,7% der Interaktionen knapp hinter der Liste Pilz (0,6%) auch die wenigsten Angrys aller Parteien zu verzeichnen.

Vergleicht man die durchaus positiven Reaktionen bei der SPÖ mit deren stark zunehmenden Interaktionszahlen, so muss festgehalten werden, dass die Causa Silberstein vor allem eines bewirkt hat: einen starken Zusammenhalt in deren Anhängerschaft der SPÖ, zumindest in den sozialen Netzwerken.

*Als Social Media Interaktionen werden dabei alle Likes, Shares, Kommentare oder sonstige Reaktionen auf ein öffentliches Posting auf Facebook, Instagram, Twitter oder Youtube zusammengefasst. Berücksichtigt werden bei der Analyse stets die einzelnen Parteien und deren Spitzenkandidaten, die laut aktuellsten Prognosen über 5 Prozent erreichen werden sowie eine öffentliche Facebook Seite betreiben. Wir weisen darauf hin, dass es sich nicht bei allen Interaktionen um wahlberechtigte Personen handeln muss.

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