Waldfonds: 350 Mio. Euro Rettungspaket für Österreichs Wälder
Die heimische Forstwirtschaft steckt in einer Schadholz-Krise. Einerseits ist der Anteil geschädigter Bäume durch eine starke Verbreitung des Borkenkäfers gestiegen, andererseits setzt den Wäldern auch die zunehmende Trockenheit zu. Gleichzeitig findet die Forstwirtschaft in der Coronakrise weniger Abnehmer für ihr Holz. Deshalb hat die Regierung nun im Ministerrat ein Rettungspaket in der Höhe von 350 Millionen Euro beschlossen – nun muss noch der Nationalrat zustimmen. Der „Waldfonds“ soll verschiedene Fördermaßnahmen finanzieren.
„Klimatische Veränderung, fehlende Niederschläge und vor allem der Borkenkäferbefall sind für die Forstwirtschaft ein existentielles Problem“, erklärte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) das neue Paket, das aus insgesamt 10 Maßnahmen bestehen soll. Laut Landwirtschaftsministerium geht es dabei um Investitionsanreize zur Wiederaufforstung, Abgeltung von Borkenkäferschäden und einen Schwerpunkt in Forschung und Entwicklung.
Wälder werden an Veränderungen angepasst
Die Bundesforste stellten bereits im Mai klar, wo sie investieren wollen. Bis 2025 wollen sie insgesamt 100 Millionen Euro in den Umbau der Wälder investieren, damit diese besser für klimatische Veränderungen gerüstet sind. Geplant wird bei der Konzeptionierung gleich für die kommenden hundert Jahre. Bis dahin lautet das Ziel: Artenreiche Mischwälder, die stabiler gegen Umwelteinflüsse und weniger anfällig für Schädlinge sind. Dabei sollen heimische Baumarten in die Wälder zurückkehren, die in den vergangenen Jahren kaum mehr gepflanzt wurden, die aber laut Bundesforsten widerstandsfähiger sind und „von Natur aus nachwachsen“.
Betriebsgewinn halbiert
Forstbetriebe bleiben derzeit aufgrund der Coronavirus-Krise verstärkt auf Schadholz sitzen. Hinzu kommt aufgrund des Überangebots ein Preisverfall bei Schadholz. In Summe führte das dazu, dass sich bei den Bundesforsten der Betriebsgewinn auf 13,2 Millionen Euro halbierte. Die Verluste in der Sparte „Forst und Holz“ müssen durch Gewinne in anderen Sparten wie Immobilen oder Erneuerbare Energie ausgeglichen werden.