Waldrettungspaket: Grünes Licht für Förderstart ab Februar
Naturereignisse bedingt durch den Klimawandel haben 2020 48 Millionen Mehrkosten in Österreichs Wäldern verursacht. Das gaben die Österreichischen Bundesforste Ende Jänner bekannt. Verursacht werden die hohen Kosten vor allen Dingen durch Sturm- und Schneeschäden und durch den Holzfraß des Borkenkäfers, in den durch Dürreperioden geschwächten Fichten. Ab dem 01. Februar 2021 können nun Wald-Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel durch den Waldfonds der österreichischen Regierung gefördert werden. Mit insgesamt 350 Millionen Euro soll der Forst- und Holzsektor dabei unterstützt werden, Schäden durch Borkenkäfer und Unwetter und wirtschaftliche Folgen nach den Coronavirus-Maßnahmen abzufedern. Angesetzt ist der Fonds zunächst mit einer Laufzeit von vier Jahren.
Förderung von 6 Maßnahmen ab Februar möglich
Insgesamt zehn Maßnahmen können durch den Waldfonds gefördert werden:
- Wiederaufforstung nach Schadereignissen
- Errichtung klimafitter Wälder
- Abgeltung von durch den Klimawandel verursachte Borkenkäferschäden
- Errichtung von Lagerstätten für Schadholz
- Mechanische Entrindung als Forstschutzmaßnahme
- Sicherstellen der Waldbrandpräventation und – bekämpfung
- Forschungsanlage zur Herstellung von Holzgas und Biotreibstoffen
- Forschungsschwerpunkt „Klimafitte Wälder“
- Holzbauoffensive
- Stärkung, Erhalt und Förderung der Biodiversität im Wald
Den aktuellen Informationen zufolge, können ab Anfang Februar nun zunächst Förderanträge für die ersten sechs Maßnahmen eingereicht werden. Dafür werden zunächst 200 Millionen Euro der insgesamt 350 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Landwirtschaftsministerin Köstinger: „Unser Ziel ist es mit dem ‚Waldfonds‘ die angespannte Lage in unseren Wäldern zu entschärfen, die regionale Wertschöpfung zu steigern und die Wälder zukunftsfit zu machen.“ Ab wann auch die restlichen vier Maßnahmen entsprechend gefördert werden, ist bisher nicht bekannt.
13 Millionen Euro für mehr Artenvielfalt
Bereits zur Bekanntgabe des geplanten Waldfonds wurden auch Forderungen nach einer an die Förderungen gekoppelten Biodiversitätsstrategie laut. Im Moment werden Österreichs Wälder in Folge von Jahrzehnten an Monokulturen durch die Fichte dominiert. Mehr als 50% der Wälder bestehen aus dieser einen Baumart. Durch diese geringe Diversität sind die Wälder besonders anfällig für Schädlinge wie den Borkenkäfer. 13 Millionen Euro stehen im Waldfonds für Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität zur Verfügung. Diese sind in der zehnten Maßnahme inkludiert und stehen daher ab Februar noch nicht zur Förderung bereit.
WWF fordert Erhalt von Naturwäldern
Auch die Umweltschutzorganisation WWF und die Vogelschutzinitiative Bird Shades begrüßen das integrierte Biodiversitätspaket im Waldfonds. In einer entsprechenden schriftlichen Reaktion machen sie aber auch die Bedeutung von Naturwäldern für den Artenschutz deutlich. Ihrer Ansicht nach, sollen die finanziellen Mittel aus dem Waldfonds daher auch priorisiert für deren Schutz eingesetzt werden.