Wandel im Qualitätsmanagement: World Quality Report betont Investitionen in KI-basierte Lösungen
Der World Quality Report wird seit 2009 jährlich veröffentlicht und gilt als einzige globale Studie, die Trends in der Anwendungsqualität und beim Testen analysiert. Der Studie nach würden 77 % der Unternehmen in KI-Lösungen investieren, um das Qualitätsmanagement zu stärken.
1.750 Führungskräfte in 32 Ländern befragt
Der diesjährige World Quality Report von Capgemini, Sogeti und OpenText legt den Fokus auf die steigende Bedeutung des Quality Engineering, „um nicht nur Geschäftsprozesse nachhaltiger zu gestalten, sondern auch den Nutzen für Kund:innen und Endnutzer:innen zu maximieren“. Für die diesjährige Ausgabe wurden mehr als 1.750 Führungskräfte in 32 Ländern und 10 Branchen befragt. Die Ergebnisse sollen zudem durch Kommentare, Beispiele und Best Practices von Führungskräften aus Fortune-500-Unternehmen ergänzt worden sein, die im Rahmen von Tiefeninterviews befragt wurden.
Agile Qualitätsmanagementstrategien sind essentiell
Mit dem Trend der Hyper-Personalisierung steigt die Komplexität und erfordert umfassendere Tests. Hierbei verschiebt sich der Fokus von reinem Testing hin zu einem umfassenderen Quality Engineering, das den Mehrwert priorisiert, anstatt sich auf Testvolumen zu konzentrieren.
Konkret unterstreicht die Studie, dass 67 Prozent der befragten Unternehmen Quality Engineering als integralen Bestandteil ihrer Geschäftsabläufe sehen, um sicherzustellen, dass technologische Fortschritte den Qualitätsstandards entsprechen. Das Ziel ist es, Kund:innenerlebnisse, Markenschutz und Geschäftsergebnisse zu optimieren.
KI im Qualitätsmanagement „als treibende Kraft für den Wandel“
In Bezug auf den Einsatz von KI zur Verbesserung des Qualitätsmanagements investieren fast 77 Prozent der befragten Unternehmen in KI-Lösungen. Erstmals werden verbesserte Produktivität (65 Prozent) und höhere Geschwindigkeit durch generative KI als wichtigste Ergebnisse genannt, was zu häufigeren, qualitativ hochwertigen Kundenerlebnissen führt. Die Umfrageergebnisse zeigen außerdem, dass das Hauptaugenmerk beim Qualitätsmanagement nicht mehr auf der Verbesserung der Zuverlässigkeit von Tests oder der Fehlerreduzierung liegt. Die steigende Toleranz gegenüber Fehlern – sofern sie effizient behoben werden können – spiegelt sich somit wider. Das kontinuierliche Testen in agilen und DevOps-Unternehmen hat diesen Trend beschleunigt.
Muhi Majzoub, Chief Product Officer bei OpenText, sagte dazu: „KI ist eine treibende Kraft für den Wandel im Quality Engineering. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten und öffnet die Tür zu intelligenteren DevOps, auch in der Qualitätssicherung. Die Ergebnisse des World Quality Reports zeigen, dass sich mehr als drei Viertel der Unternehmen dessen bewusst sind und entsprechende Investitionen tätigen, um KI zu einem zentralen Bestandteil ihrer Infrastruktur für Qualitätssicherung zu machen. Die Auswirkungen von KI werden nicht nur Investor:innen und Kund:innen, sondern auch der Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zugutekommen.“
Es bestehen jedoch weiterhin Bedenken in Bezug auf Sicherheit, Datenschutz und die Verzerrung von Ergebnissen. 31 Prozent der Befragten bleiben skeptisch hinsichtlich des Werts der KI in der Qualitätssicherung.
Fokus auf nachhaltiger IT
Die Studie verdeutlicht zudem, dass nachhaltige IT verstärktes Interesse der Quality-Engineering-Teams auf sich zieht. Fast die gesamte Mehrheit (97 Prozent) sieht Quality Engineering als aktive Komponente zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda in ihren Unternehmen. Hierbei betonen mehr als die Hälfte (55 Prozent) die Umweltvorteile der nachhaltigen IT. Für die nächsten 12 Monate bleibt die Überwachung und Kommunikation von Nachhaltigkeitsmetriken in den Quality-Engineering-Prozessen für die meisten Befragten (63 Prozent) eine Priorität.
Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende bei Capgemini Österreich, kommentiert die Ergebnisse mit den folgenden Worten: „Der World Quality Report zeigt, welche Rolle KI bei der Erstellung von Testfällen sowie bei der Automatisierung von Qualitätsprozessen spielen kann. Aus den Ergebnissen geht deutlich hervor, wie wichtig Qualitätssicherungsverfahren sind, um den Mehrwert für Kunden und Endnutzer zu erhöhen. In diesem Zusammenhang ist es für Unternehmen sinnvoll, einen schrittweisen Ansatz zu wählen, um die Zuverlässigkeit von KI im Quality Engineering langfristig sicherzustellen.“
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