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Wanderwatch: Eine smarte Uhr soll Kindern das Spielen im Freien wieder schmackhaft machen

Die Wanderwatch kommuniziert mit Beacons. © Wanderwatch
Die Wanderwatch kommuniziert mit Beacons. © Wanderwatch
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Weil Kinder in Großbritannien weniger Zeit im Freien verbringen als so mancher Gefängnisinsasse, haben die beiden niederländischen Unternehmer Ellie Karssemakers und Anton de Nijs 2015 eine Idee geboren: Warum sollten nur Erwachsene Smartwatches verwenden, wenn die Technologie auch dem Nachwuchs Spaß bereiten kann? Mit Wanderwatch haben Karssemakers und de Nijs Anfang 2018 eine relativ günstige Uhr mit Internet-Anbindung, Kamera und GPS für Kinder auf den Markt gebracht, die Outdoor-Spiele um eine digitale Dimension erweitern soll.

Aktuell um rund 150 Euro im Internet zu bestellen, bietet die Wanderwatch folgende Funktionen: Eine 2-Megapixel-Kamera schießt Fotos vom Handgelenk, die dann auf dem 8 Gigabyte großen Speicher festgehalten werden. Mitgeliefert wird auch eine SIM-Karte, damit die Uhr unterwegs eine Internet-Verbindung hat. Diese soll dazu dienen, um SMS oder via eingebautem Mikrofon aufgenommene Sprachnachrichten an andere Kinder mit der Wanderwatch oder an die Eltern senden zu können.

Hauptzweck ist aber das Spielen: Auf der Wanderwatch, die mit Googles mobilen Betriebssystem Android läuft, sind einige Spiele installiert. Eines davon ist eine virtuelle Schatzsuche. Ein im Preis inbegriffener Beacon-Sender kann versteckt werden, und per GPS-Ortung auf der Uhr können die Kinder dann nach ihm suchen. Der Akku der Uhr soll dem Hersteller zufolge in der Regel zwischen 8 und 10 Stunden halten, danach muss das Gerät aufgeladen werden.

Eigene App für die Eltern

Für die Eltern soll die Wanderwatch eine Möglichkeit sein, um mit ihren Kindern zu kommunizieren. Sie sollen dem Nachwuchs Nachrichten aufs Touch-Display schicken können – etwa, wenn sie zurück ins Haus zum Essen kommen sollen. Dazu gibt es eine eigene App (kostenlos für Android und iPhone), die auch eine Tracking-Funktion hat. Per GPS-Ortung können Eltern immer den Standort des Kindes überprüfen. Und: Sie können einstellen, welche Funktionen der Uhr die Kids zu welcher Zeit nutzen können. Während der Schulzeit etwa ist es möglich, die Wanderwatch auf eine Grundfunktion zurückzufahren: das Anzeigen der Uhrzeit.

Eine Funktion zum heimlichen Mithören über einen versteckten Anruf (oft „Babyphone“-Funktion genannt) bietet die Uhr nicht. Am wichtigen deutschen Markt wäre das auch ein Problem: Ende 2017 hat die dortige Bundesnetzagentur ein Verkaufsverbot von Kinderuhren mit Abhörfunktion ausgesprochen, um die „unbemerkte Fernüberwachung zu verhindern und das unbeschwerte Privatleben schon im Vorfeld einer Verletzung zu sichern“. „Sofern Käufer solcher Uhren der Bundesnetzagentur bekannt werden, fordert sie diese auf, die Uhr zu vernichten und einen Nachweis hierüber an die Bundesnetzagentur zu senden“, hieß es dazu seitens der Behörde. „Eltern wird daher geraten, die Uhren eigenständig unschädlich zu machen und Vernichtungsnachweise hierzu aufzubewahren.“

Österreichische Investoren an Bord

Um bei der Expansion schneller voranzukommen, haben die Wanderwatch-Gründer im Dezember 2017 österreichische Business Angels an Bord geholt. Christoph Filnkößl (u.a. Investor bei Liimtec, GoUrban, Saturo und SchoolFox) sowie Stefan Nagel (Investor von Liimtec) aus dem Investoren-Netzwerk von PrimeCrowd haben gemeinsam eine mittlere sechsstellige Summe in das Startup gesteckt.

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