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Warum Startups das Fachkräfte-Crowdfunding der FH Technikum Wien unterstützen

Nicht nur großen Unternehmen gehen die Fachkräfte aus, auch Startups brauchen dringend Nachwuchs-Talente © Pixabay
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Dass es in allen Branchen für Digitalisierung und Innovation an IT-Fachkräften mangelt, ist längst keine Neuigkeit mehr. Mittlerweile ist der Druck so groß, dass die Lösungskonzepte kreativer werden. Derzeit lässt etwa die Wiener FH Technikum mit der Finanzierung zusätzlicher Studienplätze per Crowdfunding aufhorchen. Rund 1.000 qualifizierte Bewerber, also potenzielle künftige Technik-Fachkräfte, musste das Technikum vergangenes Jahr abweisen.

+++ FH Technikum musste 1.000 potenzielle Studenten heimschicken. Jetzt soll Crowdfunding helfen.  +++

Sie alle erfüllen die Zugangsvoraussetzungen und haben das Aufnahmeverfahren positiv durchlaufen, allein, der Staat finanziert lediglich eine gewisse Zahl an FH-Studienplätzen. Eine Finanzierungskampagne über die Crowdfunding-Plattform Conda soll nun ein Zeichen setzen: Unternehmen, Absolventen, Eltern und andere Unterstützer springen für den Staat ein und legen zusammen für zumindest einige zusätzliche Studienplätze.

Fachkräfte mit Startup-Erfahrung gesucht

Eine Aktion, die auch in der Startup-Szene gut ankommt. Denn gerade Jungunternehmen, mit schneller Skalierung und hoch-innovativen, Technologie-getriebenen Produkten, suchen händeringend nach Fachkräften und kämpfen dabei nicht nur mit dem Fachkräftemangel per se. „Das Fundament jedes erfolgreichen Startups sind Top-Mitarbeiter, die ein Verständnis für die Technologien der Zukunft mitbringen und sich in einem innovativen Umfeld wohl fühlen – idealerweise weil sie schon Erfahrungen aus einem Startup bringen. Und davon gibt es in Österreich leider noch viel zu wenige“, beschreibt Markus Raunig, der die Initiative „Austrian Startups“ leitet.

Mangel in der heißen Wachstumsphase

In einer ganz frühen Phase schaffen es Startups meistens noch, ein kleines Team aus ihrem Netzwerk aufzubauen. Sobald die erste stärkere Wachstumsphase einsetzt, wird es oft knapp, wie auch Janice Goodenough weiß: „Bis dato ist es uns zwar immer gelungen, über Netzwerk-Kontakte hervorragende Kandidat(inn)en zu finden und für unsere Sache zu begeistern, mittelfristig könnte aber der mangelnde ‚Nachwuchs‘ an Technik-Absolventen unser Wachstum gefährden“, erklärt die Unternehmerin.

Die Wienerin hat 2016 mit Hydrogrid ein Startup gegründet, das sich mit einer SaaS-Lösung auf die optimierte Steuerung von Kleinwasserkraftanlagen spezialisiert hat. Das Jungunternehmen konnte eine Finanzierung in siebenstelliger Höhe aufstellen und machte letztes Jahr erfolgreich den Market Launch – nun stehen alle Zeichen auf Wachstum und Expansion: „Unser Team ist hoch-spezialisiert und wir brauchen laufend MINT-AbsolventInnen, insbesondere in den Bereichen IT, Data Science und Elektrotechnik“.

Es sei ja schon grundsätzlich schwierig, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern, findet Goodenough, die selbst an der TU Wien Mathematik studiert hat. „Umso mehr ist es schade, wenn die technische Ausbildung bei jenen, die sich dafür interessieren dann an einem fehlenden Studienplatz scheitert“. Ein Problem, das auch Raunig sieht: „Die Zahl der Studienplätze wird viel zu langsam an die konkreten Bedürfnisse des Arbeitsmarktes angepasst. Dazu kommt ein kompliziertes und veraltetes Visa-System, das es sehr schwierig macht, internationale Fachkräfte nach Österreich zu locken“.

Startups unterstützen Studienplatz-Crowdfunding

Der Startup-Experte lobt die FH Technikum für das Studienplatz-Crowdfunding, das er für einen besonders unternehmerischen Zugang hält: „Natürlich wäre es sinnvoll und wünschenswert, dass der Staat mehr Studienplätze finanziert. Das scheint aber nicht zu passieren. Umso erfreulicher ist es, dass man hier nicht den Kopf in den Sand steckt, sondern unternehmerisch denkt und neue Wege geht“, so Raunig.

Dementsprechend wird die Initiative nicht nur von großen, etablierten Unternehmen unterstützt, sondern auch vom Nachwuchs. Neben Hydrogrid hilft etwa auch das Startup myBioma von Barabara Sladek, zusätzliche Studienplätze zu finanzieren. Raunig ortet einen ersten Trieb der Innovation in einem Bereich mit noch viel größerem Potenzial für Disruption: „Ich bin überzeugt, das wird nicht die letzte kreative Finanzierungsform im Bildungssektor bleiben“.

>> Hier geht es zum Crowdfunding der FH Technikum Wien

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