Warum Unternehmen gerade Bitcoin um Milliarden kaufen
Bitcoin-Fieber unter großen Unternehmen: Immer mehr börsengehandelte Firmen investieren derzeit Milliardenbeträge in die Top-Kryptowährung. Der größte Bitcoin-Wal unter den Unternehmen ist schon seit Jahren MicroStrategy. Das selbsternannte Bitcoin-Entwicklungsunternehmen, dessen Vorstandsvorsitzender Michael Saylor ein unerschütterlicher BTC-Unterstützer ist, hat laut CoinDesk nun weitere 51.780 Bitcoin für 4,6 Milliarden Dollar erworben. Damit besitzt MicroStrategy jetzt satte 331.200 Bitcoin, die das Unternehmen seit 2020 für rund 16,5 Milliarden Dollar erworben wurden und knapp 30 Milliarden Dollar wert sind.
Früherer Microstrategy-CEO Michael Saylor verkauft Aktien und investiert Millionen in Bitcoin
MicroStrategy investiert unaufhörlich in Bitcoin
Um diesen jüngsten Kauf zu finanzieren, hat MicroStrategy sein Aktienemissionsprogramm angezapft und etwa 13,6 Millionen Aktien für 4,6 Milliarden Dollar verkauft. Laut einer am Montagmorgen veröffentlichten Erklärung der Aufsichtsbehörden verfügt das Unternehmen über weitere Aktien im Wert von 15,3 Milliarden Dollar, die es im Rahmen des laufenden Programms verkaufen kann. Erst vor einer Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es 27.200 Bitcoin für zwei Milliarden Dollar gekauft hat, womit sich die Käufe der letzten Wochen auf etwa 72.000 BTC für 6,6 Mrd. Dollar belaufen.
Dass MicroStrategy BTC einkauft, ist aber keine große Überraschung. Michael Saylor hält eisern an der Kryptowährung fest und nimmt auch Wertverluste in Kauf. 2022 trat Saylor als CEO seines Unternehmens zurück. Damals brach der BTC-Kurs ein, damals verzeichnete Microstrategy eine Wertminderung von 918 Millionen Dollar. Doch Saylor hielt den Kurs. Erst Anfang dieses Jahres hat er Aktien seiner Firma im Wert von rund 216 Millionen Dollar verkauft, um weitere BTC-Investitionen zu finanzieren (wir berichteten). Nun will MicroStrategy auch noch 1,75 Milliarden Dollar mit vorrangigen Wandelanleihen aufbringen, um mehr BTC zu kaufen, berichtet Cointelegraph. Aktuell könnte das Unternehmen mit den 1,75 Milliarden Dollar rund 19.000 BTC kaufen.
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Cosmos Health sieht BTC als Schutz vor Inflation
Doch nicht nur MicroStrategy setzt dieser Tage auf große Bitcoin-Investments. Das US-Gesundheitsunternehmen Cosmos Health hat laut Decrypt angekündigt, Bitcoin und Ethereum zu kaufen, um sich gegen Inflation abzusichern. Die Firma, die genau wie MicroStrategy an der Nasdaq gehandelt wird, entwickelt und vertreibt Medikamente und medizinische Geräte in Europa. Sie will auch Kund:innen, die Zahlungen in Kryptowährungen leisten wollen, entgegenkommen.
„Wir betrachten ausgewählte Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum nicht nur als potenzielle Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertung, sondern auch als Diversifizierungsinstrumente mit erheblichem Aufwärtspotenzial“, sagt Greg Siokas, CEO von Cosmos Health. Cosmo Health könnte nach eigenen Angaben auch andere Kryptowährungen und Blockchain-bezogene Vermögenswerte hinzufügen. Keine Angaben gibt es derzeit dazu, wie viel das Unternehmen in digitale Vermögenswerte investieren will.
Microsoft machte im vergangenen Monat ebenfalls Schlagzeilen, nachdem ein Bericht der Securities and Exchange Commission (SEC) zeigte, dass auf der bevorstehenden Aktionärsversammlung des Unternehmens die Anleger:innen darüber abstimmen sollten, ob der Softwareriese Bitcoin für seine eigene Kasse kaufen sollte. Microsoft riet den Aktionär:innen, gegen den Vorschlag zu stimmen, in Bitcoin zu investieren, da das Management „dieses Thema bereits sorgfältig in Erwägung zieht“, so die Mitteilung.
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Solidion Technology sieht derzeit „Pro-Bitcoin-Umfeld“
Ein weiteres Nasdaq-Unternehmen, dass in BTC investiert, ist Solidion Technology, ein US-Anbieter von fortschrittlichen Batteriematerialien. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen nun einen erheblichen Teil seiner überschüssigen Barreserven in Bitcoin gesteckt. Solidion sieht derzeit ein „Pro-Bitcoin-Umfeld“, das durch die jüngste Wahl einer kryptofreundlichen Regierung, also der kommenden Trump-Regierung, beeinflusst wurde. Deswegen sieht man BTC als wichtige Wertanlage und strategisches Asset.
Solidion wird 60 Prozent der überschüssigen Barmittel aus dem operativen Geschäft für den Kauf von Bitcoin einsetzen. Auch dieses Unternehmen sieht darin einen Inflationsschutz und einen wertvollen Bestandteil eines diversifizierten Finanzwesens. „Wir glauben fest an das transformative Potenzial von Bitcoin für das Finanzsystem und sehen unsere Zuteilung sowohl als sicheres Wertaufbewahrungsmittel als auch als überzeugende Investition“, sagte Vlad Prantsevich, Finanzvorstand von Solidion Technology.