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Was der Börsengang der Shpock-Mutter Adevinta im April für die Wiener bedeutet

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Esteve Jané, Shpock CEO © Shpock
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Die norwegische Mutter des österreichischen Kleinanzeigen-Marktplatzes Shpock geht am 10. April an die Börse in Oslo. Damit hat Adevinta mit Sitz in Oslo mehr Spielraum für Akquisitionen und schnelleres Wachstum. Das wirft die Frage auf, wie es am Standort Wien weitergehen soll.

Adevinta ist eine Abspaltung des norwegischen Medienkonzerns Schibsted, der 2015 Shpock zu einer Bewertung von damals 190 Millionen Euro mehrheitlich übernommen hatte. Seitdem die beiden Mitgründer Armin Strbac und Katharina Klausberger ihre restlichen Anteile von jeweils 4,5 Prozent Anfang 2019 an Schibsted verkauften, haben die Norweger zu 100 Prozent das Sagen. Seit dem 25. Februar ist Adevinta ein eigenständiges Unternehmen mit Fokus auf das Kleinanzeigen-Geschäft außerhalb von Norwegen.

„Solide Position für Shpock in Österreich“

Der frühere Schibsted-Chef Rolv Erik Ryssdal hat die Führung des ausgegliederten Marktplatz-Unternehmens übernommen. „Wir haben eine solide Position für Shpock in Österreich“, sagt Adevinta-Chef Ryssdal zu Trending Topics. Derzeit sei im Hinblick auf Zukäufe und eine Strategieänderung „nichts konkretes in Österreich oder anderen Märkten geplant“.

Shpock habe schon zum Jahresende 2018 mit seinem Strategiewechsel begonnen, sagt der Chef der Wiener Flohmarkt-App, Esteve Jané, zu Trending Topics. Die finderly GmbH, die hinter der österreichischen Firma Shpock steht, hatte im November 2018 seine Mitarbeiterzahl von 180 auf 100 fast halbiert (wie Trending Topics berichtete). „So wanderte unser Fokus von einem raschen Wachstum hin zur nachhaltigen Monetarisierung“, erklärt Jané, der zuvor bei Schibsted in Spanien tätig war.

„Shpock fokussiert sich nun auf seine Kernmärkte Großbritannien, Deutschland und Österreich. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, der vertrauenswürdigste Marktplatz zu werden und denken verschiedene Modelle durch, wie wir unseren Käufern und Verkäufern noch mehr Sicherheit bieten können“, sagt Jané, der die Leitung übernahm, nach dem der frühere CEO Bernhard Baumann das Unternehmen im Herbst letzten Jahres verlassen hatte (wie Trending Topics berichtete).

„Konsolidierung bringt Vorteile“

In Bezug auf Österreich betont Ryssdal allerdings die Vorteile einer „in-market“-Konsolidierung.

„Ein umfassender Konsolidierungsprozess über Ländergrenzen hinaus ist attraktiv, da größere Einheiten besser in der Lage sind, Produktentwicklung effizient zu fördern und Produkte und Technologie unter verschiedenen Märkten auszutauschen. Wir sind fest von dem Nutzen einer Kombination aus lokaler Umsetzung und den Produkt- und Technologie-Synergien als Teil eines größeren Systems überzeugt.“ 

Derzeit bündelt das zukünftige Börsenunternehmen über 36 Marken weltweit. Geld für weitere Zukäufe dürfte mit dem Börsengang im April locker werden. Eine Preisspanne für die Aktien wurde noch nicht bekanntgeben.

Man habe immer Kontakt mit anderen Teilnehmern im Online-Rubrikmarkt gehalten, sagt Ryssdal. „Wir haben einige Geschäfte in den vergangenen Jahren ausgegliedert.“ Dabei habe man sich vor allem auf Europa fokussiert und ausgewählten Märkten in Lateinamerika und Nordafrika. „Im Allgemeinen sind wir mit unserer geographischen Aufstellung glücklich.“

„Gleichzeitig beobachten wir unser Portfolio und suchen Optimierung. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir offen für verschiedene Lösungen sind, wenn es aus einer strategischen und wertschöpfenden Perspektive Sinn ergibt.“

„willhaben wird profitieren“

Neben Shpock hält Adevinta auch 50 Prozent am österreichischen Online-Flohmarkt willhaben. „Das Listing von Adevinta hat auf uns keine unmittelbaren Auswirkungen, die Strategie von willhaben bleibt unverändert. Adevinta geht es um langfristige Geschäftsentwicklungen und Wachstum und wird als reiner Marketplace Player künftig stärker fokussieren können, davon wird auch willhaben profitieren“, sagt die Geschäftsführerin von willhaben, Sylvia Dellantonio, zu Trending Topics.

1,5 Mrd. Besucher auf Adevinta-Plattformen

Das Adevinta-Portfolio spannt sich über 36 verschiedene Produkte und Online-Plattformen, welche im Schnitt mehr als 1,5 Mrd. Nutzer monatlich besuchen. Die Tochterunternehmen von Adevinta sind in 16 Ländern aktiv. Auch Kufar in Weissrussland, Subito in Italien, DoneDeal in Irland, Leboncoin in Frankreich und InfoJobes in Spanien gehören zum zukünftigen Börsen-Konzern. Zuletzt hatte Schibsted die Online-Kredit-Plattform Lendo in Österreich gelauncht.

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