Was in einem Startup Pitch-Deck nicht drinnen stehen sollte
Egal ob ein Startup-Wettbewerb, ein Mittagessen mit einer Investorin oder einem Investor oder ein Auftritt bei „2 Minuten 2 Millionen“ bzw. in „Die Höhle der Löwen“ ansteht, im Endeffekt kommt es immer auf die Überzeugungskraft des eigenen Pitches an. Selbst ein spontaner Elevator-Pitch muss hinhauen, denn wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit ergibt. Damit der Pitch sitzt, braucht jede:r Gründer:in ein starkes Pitch-Deck.
Trending Topics hat, basierend auf Empfehlungen von Eva Arh, Venture Capital Investorin beim Venture Capital-Unternehmen “3VC“, eine Übersicht über mögliche Don’ts, Hoppalas und Stolpersteine erstellt. Dort gibt es übrigens auch eine Pitch-Deck-Vorlage.
3 Warnsignale auf den ersten Blick
Bevor es um die inhaltlichen Empfehlungen geht, ein paar optische und organisatorische Punkte, die Red Flags in den Köpfen der Investor:innen erzeugen könnten:
- Schwaches Design: Beim ersten Blick sollte das Layout nicht direkt abschreckend wirken. Wer keine grafisch talentierten Teammitglieder hat, sollte externe Layouter zu Rate ziehen. Dabei allerdings aufpassen, dass ein ansprechendes Design nicht die Essenz der Botschaften verwässert.
- Zu lange Pitch-Decks: Idealerweise haben Pitch-Decks nicht mehr als 15 Folien.
- Schlecht scrollbar: Investor:innen scrollen oft schnell durch, um die „Traction“ zu checken und um festzustellen, ob die Gelegenheit zum aktuellen Zeitpunkt passt und wie „attraktiv“ sie ist.
7 Red Flags in Pitch-Decks
Folgendes sollte unbedingt vermieden werden:
1. Schlechte Storyline
Dies wirft die Frage auf, ob das Team hinter dem Startup in der Lage ist, effektiv mit potenziellen Kunden, Mitarbeitenden oder anderen Stakeholdern zu kommunizieren.
2. Von Externen erstellte Inhalte
Wenn die Folien sichtbar von externen Berater:innen aufbereitet wurden, ist die Chance auf ein negatives Feedback zum Pitch-Deck groß.
3. Übermäßige Betonung von gewonnenen Wettbewerben
Wie viel Zeit hat das Team in Wettbewerbe investiert im Vergleich zum Aufbau des Unternehmens?
4. Veraltete Zahlen, Daten, Fakten
Check your facts! Wenn die „neuesten“ Zahlen im Deck ziemlich alt, also älter als zwei oder gar fünf bis sechs Monate sind, deutet dies nicht nur auf Nachlässigkeit hin, sondern lässt Investor:innen womöglich auch annehmen, dass hier bereits länger (erfolglos) nach einem Funding gesucht wird.
5. Unrealistische langfristige Vision
Eine Folie, die Investor:innen eine 5- bis 10-fache Rendite verspricht, wenn das Unternehmen in fünf Jahren verkauft wird. Achtung: Das deutet auf ein mangelndes langfristiges Wachstumspotenzial hin und kann Zweifel an der Fähigkeit der Gründer:innen wecken, eine realistische und überzeugende Vision zu entwickeln.
6. Die Konkurrenz „zu schlecht“ darstellen
Wenn die Analyse zeigt, dass das Startup in allen Bereichen übertrifft und alle namhaften Konkurrenten Schwächen haben, deutet das auf mangelndes Verständnis des Marktes hin. Die Konkurrenzanalyse könnte die schwierigste Folie von allen sein.
7. Zu schnelle oder gar keine Exit-Strategie
Ein Streitpunkt unter Investor:innen ist die Folie zur Exit-Strategie im Pitch-Deck. Einige erwarten eine klar durchdachte Exit-Strategie, die auch auf M&A-Transaktionen im jeweiligen Bereich und Renditeziele eingeht. Für andere signalisiert ein starker Fokus auf den Exit eine „Yellow Flag“, da der Wunsch nach einem schnellen Exit erweckt werden könnte.
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