Analyse

Wash Trading mit NFTs bringt Betrüger:innen Millionengewinne

NFT, kurz für Non Fungible Token. © Andrey Metelev on Unsplash
NFT, kurz für Non Fungible Token. © Andrey Metelev on Unsplash
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NFTs boomen, begeistern immer mehr Konsument:innen und Unternehmen – und werden zum Millionengeschäft. Und dort, wo Millionen unterwegs sind, sind Trickser:innen und Betrüger:innen auch nicht weit. Dass Fälschungen, Plagiate und Luftbuchungen (letzteres ist so genanntes Wash Trading) auf NFT-Marktplätzen wie OpenSea und LooksRare mittlerweile enorme Ausmaße angenommen haben, haben wir bereits berichtet.

Nun meldet sich das New Yorker Unternehmen Chainalysis, das 2021 zum Unicorn wurde, mit dem brandneuen „2022 Crypto Crime Report“ zu Wort – und wirft darin konkret einen Blick auf den NFT-Sektor. Zur Einordnung: Das monatliche Handelsvolumen für NFTs ist im Jänner auf ein Rekordhoch von 6,25 Milliarden US-Dollar geklettert. Das bedeutet, dass der Krypto-Crash den Non Fungible Tokens bisher noch nicht geschadet hat.

Chainalysis (wie der Name schon verrät auf Blockchain-Analysen spezialisiert) hat im vergangenen Jahr Krypto-Assets im Wert von mindestens 44,2 Milliarden US-Dollar nachverfolgt, die an NFT-bezogene Smart Contracts gesandt wurden. Im Jahr 2020 waren es nur 106 Millionen US-Dollar. „Wie bei jeder neuen Technologie besteht auch bei NFTs die Gefahr des Missbrauchs, hier etwa durch Wash Trades oder Geldwäsche“, heißt es in dem Report.

 

Der große NFT-Scam

Millionengewinne für die Wash-Trader

Konkret konnte Chainalysis 2021 also Krypto-Assets im gegenwert von mehr als 44 Mrd. Dollar tracken, die an ERC-721 and ERC-1155 Smart-Contracts gesendet wurden – das sind die beiden Standards, die auf der Ethereum-Blockchain für NFTs verwendet werden. Und bei dieser Analyse konnte das Unternehmen 110 Wash-Trader identifizieren, die mit den Luftbuchungen zusammen fast 8,9 Millionen US-Dollar Gewinn gemacht haben.

Beim Wash-Trading handelt es sich um Geschäfte, bei denen der Verkäufer auf beiden Seiten des Geschäfts steht, um ein irreführendes Bild von Wert und Liquidität eines Vermögenswerts zu vermitteln. Er verkauft sich also einen NFT selbst, indem er zwei Wallets benutzt. Für Außenstehende sieht es so aus, als würde jemand tatsächlich Betrag X für einen NFT bezahlen, und somit bekommt dieser NFT plötzlich ein Preisschild.

„Noch schlimmer ist, dass diese 8,9 Millionen Dollar höchstwahrscheinlich aus Verkäufen an ahnungslose Käufer stammen, die glauben, dass die von ihnen gekauften NFTs im Wert gestiegen sind und von einem bestimmten Sammler an einen anderen verkauft wurden“, heißt es seitens Chainalysis weiter. Es gibt echte Wash-Trade-Profis. So wurden 262 Nutzer:innen gefunden, die mehr als 25 Mal ein NFT an eine selbstfinanzierte Adresse verkauft haben. Wie die Wash-Trades technisch genau identifiziert werden können, wird hier erklärt.

Auch Geldwäsche ist mittlerweile ein, wenn auch kleines Problem, bei NFTs. Chainalysis konnte ab 2021, als der Hype so richtig losging, Krypto-Assets identifizieren, die als gestohlen gemeldet wurden, und nun zum Kauf von NFTs verwendet wurden. „All diese Aktivitäten sind ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den 8,6 Milliarden Dollar, die wir im Jahr 2021 an Geldwäsche mit Kryptowährungen festgestellt haben“, so der Report.

 

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