Wasserstoffflugzeuge könnten sich ab 2035 in den Himmel erheben
Wasserstoff kann Autos antreiben, Züge, Schiffe und Busse – also wieso nicht auch Flugzeuge? Genau das ist nun auch beim weltgrößten Hersteller von Flugzeugen, Airbus, durchgesickert. Das europäische Großunternehmen hat deswegen schon einmal Konzepte für Wasserstoff-Flugzeuge vorgelegt, die auf den Namen ZEROe hören und ab 2035 dafür sorgen könnten, dass die Treibhausemissionen der Flugindustrie um 50 Prozent sinken.
„Noch vor fünf Jahren war der Wasserstoffantrieb als praktikabler Technologiepfad zur Emissionsreduzierung nicht einmal auf unserem Radar“, so Airbus-Manager Glenn Llewellyn. „Aber überzeugende Daten aus anderen Transportindustrien änderten all das schnell. Heute sind wir begeistert von dem unglaublichen Potenzial, das Wasserstoff der Luftfahrt im Hinblick auf die Reduzierung störender Emissionen bietet.“
Keine Langstrecke möglich
Ein Wasserstoffantrieb funktioniert eigentlich ähnlich wie ein Elektroauto. Wasserstoff wird in einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt, und dieser treibt dann etwa eine Turbine an. Das H2 muss dabei ähnlich wie Sprit in einem Tank gespeichert werden. Wie Airbus das in Flugzeugen konkret umsetzen will, ist noch offen. Jedenfalls gibt es vorläufig einmal drei Konzepte von Flugzeugen, die mit Wasserstoff fliegen sollen. Für Langstrecken wird es aber nicht reichen.
Geplant ist eine Maschine mit Düsenantrieb, die 120 bis 200 Passagiere mehr als 3700 Kilometer weit befördern könnte. Das reicht für mittlere Strecken innerhalb Europas.
Und dann gibt es noch ein „Blended-wing-body“-Flugzeug (BWB), dessen Einsatzgebiet noch unklar ist.
Für Kurzstrecken ist eine Propellermaschine geplant, mit der bis zu 100 Passagiere 1.850 Kilometer unterwegs sein können.
Essenziell bei Wasserstoffantrieben für den Umweltschutz ist, dass das Gas „grün“ produziert wird. Derzeit ist der große Anteil von Wasserstoff am Weltmarkt „grau“, entsteht also als Nebenprodukt bei der Ölverarbeitung. Grünen Wasserstoff kann man durch Elektrolyse gewinnen – und dazu muss eine solche Anlage von erneuerbarer Energie (Wasser, Wind, Sonne) angetrieben werden. Damit möglichst wenig Energie verbraucht wird, müsste Wasserstoff nahe bei Flughäfen erzeugt werden. Damit wird die Infrastruktur am Boden zur riesigen Herausforderung.