waterdrop: Wiener DrinkTech-Scale-up schnappt sich 60 Millionen Euro
2021 waren es Softbank, Peter Thiel, Insight Partners und Tiger Global erstmals groß in Österreich aufgeschlagen – und nun folgt der nächste Tech-Investment-Riese. Die Staats-Holding von Singapur, Temasek, global tätig als Investmentgesellschaft Temasek (u.a. auch bei FTX, Element uvm. investiert), investiert gemeinsam mit den bestehenden Gesellschaftern Bitburger Ventures sowie Founders Future in das Wiener Scale-up waterdrop.
Investiert werden 60 Millionen Euro (70 Millionen US-Dollar) in der Series B in das Wiener Unternehmen, das für seine Brausewürfel sowie sein starkes, Marketing-getriebenes Wachstum bekannt wurde. 2021 hat waterdrop eigenen Angaben zufolge einen Umsatz von 100 Millionen Dollar (ca. 90. Mio. Euro) erreicht und hat sich als Herausforderer der klassischen Getränkeindustrie positioniert – und zwar sowohl mit einer D2C-Strategie (Direct 2 Consumer) im Web als auch über den stationären Handel (u.a. mit eigenen Shops).
Wer Österreichs nächstes Unicorn sucht, muss sich Waterdrop reinziehen
Neues Expansionsziel: China
Neben Temasek wird das 2016 von Martin Murray, Henry Murray und Christoph Hermann gegründete Scale-up von den Investor:innen Alexandre Arnault, der Familie Wöhrl, Döhler GmbH, Founders Future, dem Venture-Arm von Bitburger, der Suzuki-Familie aus Japan und dem französischen Investor Pierre Kosciusko-Morizet unterstützt. Zur Bewertung gibt es bis dato keine Info – der Unicorn-Status dürfte aber noch nicht erreicht worden sein, dieser wäre wohl zelebriert worden.
„Wir wollen waterdrop zur weltweit führenden Trinkwassermarke machen und unsere Kernbotschaft ‚Drink More Water‘ weltweit verbreiten. Unsere D2C-Kanäle machen mehr als 70 % unseres Umsatzes aus, und das ist wahrscheinlich eine unserer größten Stärken: Wir kennen unsere Verbraucher:innen sehr gut, so dass wir ihre Bedürfnisse und Erwartungen erfüllen können, und wir lernen jeden Tag dazu“, so Martin Murray, Gründer und CEO.
Und weiter: „Wir wachsen in ganz Europa stark und sind seit Mitte letzten Jahres auch in den USA erhältlich. In den nächsten Jahren werden wir unsere Expansion hauptsächlich in den USA und dann über Südostasien nach China fortsetzen. Wir sind stolz darauf, ein österreichisches Unternehmen zu sein, aber mittelfristig werden wir Büros in den USA, Paris, London, Brünn und Singapur haben.“ Der neue Großinvestor Temasek aus Singapur wird bei der Expansion in Asien wohl gut helfen können.
Waterdrop-CEO Martin Murray und die Disruption des Wasser-Business
Drink-Gadgets ergänzen Portfolio
waterdrop argumentiert damit, Konsument:innen durch die Brausewürfel zu ersparen, Getränke in Plastikflaschen kaufen zu müssen. Aber spätestens seit der Übernahme des Wiener Trinkflaschen-Startups Purgaty (Trending Topics berichtete) sieht sich waterdrop auch als Tech-Entwickler. Nun will man sich auch als DrinkTech-Unternehmen etablieren: Mit „Lucy“ gibt es ein neues Gadget, und zwar einen Flaschen-Deckel mit UV-C-Technologie, der Wasser reinigt und in Kombination mit einer App ans regelmäßige Trinken erinnert und den Wasserkonsum trackt.
Um die Marke noch bekannter zu machen, tritt waterdrop (wie derzeit viele andere Tech-Firmen v.a. aus dem Krypto-Sektor) als Sport-Sponsor auf und hat für mindestens 5 Jahre etwa das Premium-Sponsoring des legendären Hahnenkammrennens übernommen.
Waterdrop übernimmt Mehrheit am Wiener Wasserflaschen-Startup Purgaty