Woran die französische Solar-Straße Wattway scheiterte
Eine Straße, die mit Photovoltaikmodulen bedeckt ist und benachbarten GemeindenStrom liefert: Mit dieser Idee ist das französische Bauunternehmen Colas gemeinsam mit dem Institut ational de l’énergie solaire 2016 an den Start gegangen. Der „Wattway“ nahe der normannischen Gemeinde Tourouvre-au-Perche ist ein Straßenabschnitt von rund einem Kilometer, der auf 2.800 Quadratmetern mit Solarpanelen ausgestattet wurde.
Drei Jahre später steht das Projekt vor dem Aus. Eigentlich hätte die Solarstraße Tourouvre-au-Perche mit genügend Strom versorgen sollen, um dort die Straßenlaternen zu betreiben. Es waren dabei nicht nur die Autos, die der Straße den Zugang zum Sonnenlicht versperrten, sondern etwa auch Blätter auf der Fahrbahn. Selbst zu Spitzenzeiten produzierte die Straße nur die Hälfte der erwarteten Energie für die 5.000 Einwohner der Gemeinde. Außerdem erwies sich der Belag als nicht widerstandsfähig genug. Ein weiteres Problem: Der Straßenbelag verursachte so starken Lärm, dass die Gemeinde die Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h beschränkte.
Fünf Millionen Euro Kosten
Ursprünglich wurde kommuniziert, dass die einige Millimeter dicken Paneele belastbar genug wären, dass sogar LKWs darüber fahren können, ohne sie zu beschädigen. Doch leider zeigte sich, dass sie dann doch zersplittern. Bereits 2018 musste ein Teil der Solarpaneele abmontiert werden. Der Bau des Wattway kostete rund fünf Millionen Euro, die vom französischen Staat zugeschossen wurden.
Doch der Rückschlag in Frankreich dürfte nicht das Ende der Idee bedeuten. Bereits 2017 wurde in Shandong, einer Provinz im Osten Chinas, eine Straße mit 6.000 Quadratmeter Solarmodulen ausgestattet. Die Firma Shandong Pavenergy und das staatliche Bauunternehmen Qilu setzten das Projekt auf zwei Kilometern um. Ohne staatliche Subventionen sind Solarstraßen nicht sinnvoll, da sie das Zehnfache einer normalen Straße in China kosten und sich wirtschaftlich nicht rechnen.