Waymo: San Francisco klagt wegen Robotaxi-Zulassung gegen Behörde
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat in den letzten Jahren einen großen Vorstoß im Bereich der Robotaxis gewagt. In der Stadt San Francsico erhielten beispielsweise die beiden Unternehmen Waymo und Cruise die Genehmigung, ihre autonomen Fahrzeuge auf die Straßen zu lassen. Mittlerweile hat man Cruise diese Genehmigung allerdings entzogen, und möglicherweise könnte es auch bald Waymo an den Kragen gehen. Denn San Francisco hat laut heise eine Klage gegen die bundesstaatliche Behörde eingereicht, die die autonomen Autos zugelassen hat.
Kalifornien: Robotaxis immun gegen Strafzettel bei Verkehrsverstößen
Cruise hat Genehmigung bereits verloren
Regulatorisch gesehen haben Robotaxis in Kalifornien ohnehin einen etwas eigenartigen Status. So sind die Fahrzeuge nach geltenden Regeln gegen Strafzettel immun, wenn kein Mensch am Steuer sitzt (wir berichteten). Das ist für viele Menschen ein Ärgernis, da die Robotaxis immer wieder Verkehrsverstöße begehen. Berichten zufolge missachten sie oft roten Ampeln behindern Rettungskräfte oder krachen sogar in Baustellen. Die Stadt San Francisco fordert deshalb, dass die Behörde California Public Utilities Commission (CPUC) ihre Entscheidung, die Robotaxis zuzulassen, wieder rückgängig machen soll.
Nun soll ein Gericht einschreiten. Der Washington Post zufolge steht die eingereichte Klage auf nicht sehr stabilen Füßen, ein Erfolg scheint eher unwahrscheinlich. Für die Industrie bedeutet die Klage aber dennoch neue Hindernisse. Schon im August hat die Stadt vehement gegen die Entscheidung der CPUC protestiert, den Anbietern Cruise und Waymo den Betrieb autonomer Taxis rund um die Uhr zu erlauben. Cruise wurde die Erlaubnis wieder entzogen. Der City Attorney von San Francisco will jetzt auch die Fahrzeuge von Waymo von den Straßen verdrängen und fordert strengere Regeln für selbstfahrende Autos.
Waymo hat schlechten Ruf in San Francisco
Die jetzt öffentlich gewordene Klage lenkt die Aufmerksamkeit auf die autonomen Taxis von Waymo, um die es bislang eher ruhig war. Stattdessen stand der Konkurrent Cruise spätestens nach einem Unfall Anfang Oktober im Fokus des öffentlichen Interesses. Kaliforniens Kfz-Zulassungsstelle hat der GM-Tochter daraufhin die Erlaubnis entzogen, fahrerlose Robotaxis gegen Geld auf den Straßen von San Francisco zu betreiben. Begründet hat man den Schritt auch mit einer angeblichen Zurückhaltung von Kameraaufnahmen nach dem Unfall in San Francisco. Seither gibt es Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Auch die Menschen in San Francisco sind nicht unbedingt Fans von autonomen Autos. Es gab zahlreiche Proteste bis hin zu Aktionen, bei denen die Wagen lahmgelegt wurden, in dem man simple Pylonen auf die Motorhauben gestellt hat. Das irritiert die Systeme derart, dass sie nicht mehr losfahren. Der für die Stadt an der Westküste bekannte Nebel hat ebenfalls schon für ein Erlahmen autonomen Autos gesorgt.