Weaver Green: Weiche Decken und Teppiche aus recyceltem Plastik
2008, am Höhepunkt der Finanzkrise ein Impact Startup zu gründen, erfordert sicherlich einiges an Mut. Die Briten Tasha und Barney Green haben genau das gemacht. Sie stellen unter dem Label „Weaver Green“ trendige Heimtextilien aus recyceltem Plastikmüll her – und die größte Herausforderung dabei liegt auf der Hand: Kann Plastikmüll kuschelig sein?
Weiche Stoffe aus PET-Flaschen
Sieben Jahre hat das Gründer-Paar getestet und entwickelt und schließlich ein Material entwickelt, das von Wolle kaum zu unterscheiden ist. Dazu werden PET-Flaschen zunächst zu feinen Streifen verarbeitet, die erwärmt, zu feinen Fasern gekämmt und dann zu einem Garn versponnen werden – ganz ähnlich wie Wolle auch. Der Garn wird unter fairen Arbeitsbedingungen in Webereien in Südostasien und der Türkei zu Stoffen verarbeitet – die fertigen Produkte, Taschen, Teppiche, Decken oder Hundebetten, entstehen schließlich in Europa.
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Ressourcen-schonende Produktion
Synthetische „Wolle“ an sich ist keine Besonderheit mehr, Weaver Green heftet sich allerdings an die Fahnen, in der Herstellung 70 Prozent weniger Energie und 90 Prozent weniger Wasser zu verbrauchen, da der Rohstoff, das Plastik, bereits vorhanden ist. In der Produktion setzen sie auf einen Wasser-Kreislauf und nachhaltige Heizstoffe. Das Team hat auch darauf geachtet, den Garn besonders langfasrig und robust zu machen, damit beim Waschen kaum Mikroplastik ausgespült wird.
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Ende 2019 wurden auf diesem Weg laut Weaver Green bereits 100 Millionen Plastikflaschen recycelt – etwa die Hälfte davon stamme aus Flüssen oder von Meeresküsten. „We’re happy to give plastic bottles, that are typically only used for a few minutes, the chance to be part of something beautiful that will last for decades“, schreiben die Gründer.