Web Summit 2024: 31 österreichische Startups auf Europas größter Tech-Konferenz
2016 zog das Mega-Tech-Event von Dublin nach Lissabon: Der Web Summit findet heuer zum neunten Mal statt und gilt mit rund 70.000 Teilnehmer:innen aus 160 Ländern als größte Tech-Konferenz Europas. Apple, Microsoft, Meta und zahlreiche weitere internationale Unternehmen – sowohl große als auch kleinere Player mit einer Leidenschaft für Technologie – versammeln sich ab heute Abend in Portugal. Unter ihnen sind 31 ausstellende Startups aus Österreich. Trending Topics berichtet live vor Ort.
Grüne Technologien und SDG-konforme Lösungen
Der Fokus des diesjährigen Web Summits liegt auf Nachhaltigkeit und dem Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs). „Wir zeichnen insbesondere Unternehmen und Organisationen aus, die sich für den Klimaschutz, Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion sowie Bildung einsetzen“, teilten die Web Summit-Veranstalter mit.
Auch die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz bleibt weiterhin ein großes Thema. Die Diskussionen werden sich dabei nicht nur um technologische Fortschritte drehen, sondern auch um ethische Aspekte und die Regulierungsdebatte, die derzeit weltweit geführt wird.
Hugging Face, Bumble und Qualcomm
Die internationale Tech-Konferenz gilt als „ultimativer Startup-Treff in Europa“, die New York Times bezeichnete sie sogar als „großes Konklave der Hohepriester der Technologiebranche“. Heuer sollen laut den Veranstaltern neben den 70.000 Teilnehmenden 3.000 Startups ausstellen sowie jeweils 1.000 Investor:innen und Speaker:innen vor Ort sein.
Es werden u.a. der Co-Founder von Hugging Face, Thomas Wolf, und die Bumble-CEO Lidiane Jones sprechen, sowie der deutsche Stellvertreter des Bundeskanzlers Robert Habeck, Cristiano Amon (Qualcomm-CEO), Eshan Ponnadurai (Global Head of Consumer Marketing, Meta), Brad Smith (Microsoft-Vice Chair) und viele mehr.
Österreich-Beteiligung
Waren es letztes Jahr noch 41, so ist die österreichische Startup-Szene heuer mit 31 Jungunternehmen vertreten – 21 im Alpha-Stadium, 6 in der Beta-Phase und vier in der Growth-Phase. Dazu gehören zum Beispiel Gropyus mit nachhaltigen Holz-Hybrid-Gebäuden, Raicoon, das ein autonomes Betriebszentrum für erneuerbare Energiesysteme entwickelt hat und Beetle ForTech, mit seinem globalen System zur Rückverfolgung von Holz.
Auch 145 Corporates und 10 Investor:innen aus Österreich werden vor Ort sein, darunter Nikolaus Futter (Business Angel), Bernhard Valant (Green-Tech Ventures by Slazburg AG), Laurens Asamoah (Speedinvest), Peter Buchinger (tecnet equity), Judith Moosmann (Business Angel) und Lucanus Polagnoli (Calm/Storm).
Die WKO Außenwirtschaft hat gemeinsam mit ihren Partnern ABA, Wirtschaftsagentur Wien, Ecoplus, aws und Infineon den Austria@WebSummit-Stand organisiert, der auch die Austria Night hosten wird – das größte Netzwerkevent der österreichischen Community vor Ort. Für die Veranstaltung gibt es bereits 650 Anmeldungen – sie ist damit ausgebucht.
Ziel ist es, Österreich als Innovationsführer zu positionieren: „Österreich spielt beim Web Summit an vorderster Front mit und positioniert sich hier ganz klar und weithin sichtbar als einer der führenden Innovationsstandorte“, heißt es von der Wirtschaftskammer-Organisation.
Reibungslose Ausgabe erwartet
Nachdem Co-Founder Paddy Cosgrave im Oktober letzten Jahres sein Amt als CEO des Web Summits niedergelegt hatte, aufgrund von Kritik am Israel-Gaza-Konflikt auf Social Media, ist er nun wieder als Veranstalter im Rennen. Seine Rückkehr kündigte er im April 2024 über LinkedIn an, mit dem Versprechen, den Web Summit weiterzuentwickeln und noch stärker auszubauen.: „Während der Web Summit immer größer wird, sollte es unser Ziel sein, ihn für unsere Teilnehmer:innen kleiner zu machen. Familiärer. Geselliger. Mehr auf die Gemeinschaft ausgerichtet.“
Nach der Gaza-Krieg-Aussage hatte es 2023 einen Boykott gegeben – damals hatten einige prominente Unternehmen und Speaker:innen kurzfristig abgesagt. Doch für die diejährige Ausgabe wird ein reibungsloser Ablauf erwartet. Den heutigen Abend werden Pharrell Williams, Sänger, Songwriter und Unternehmer, und Frank Cooper, CMO bei Visa, eröffnen, indem sie der Frage nachgehen, wie kreative Prozesse, Technologie und Philanthropie sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen stärken können.
Tech-Branche über Trumps Rückkehr
Globale Herausforderungen sind eng mit der Tech-Welt verbunden und beeinflussen Politik und Gesellschaft. Deshalb wird die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus ein weiteres Thema sein, dem führende Tech-Vertreter:innen beim Web Summit reichlich Platz einräumen werden. Auch Tech-Milliardär Elon Musk, der nicht nur als Trump-Unterstützer auffällt, sondern auch mit seinen technologischen Innovationen wie dem Satellitendienst Starlink und seinem Weltraumforschungsunternehmen SpaceX, wird diskutiert werden.