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Web Summit: Paddy Cosgrave als CEO zurück, während Kritik an Israel schärfer wird

Web Summit Gründer Paddy Cosgrave. © Web Summit (CC BY 2.0 DEED)
Web Summit Gründer Paddy Cosgrave. © Web Summit (CC BY 2.0 DEED)
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„Kriegsverbrechen sind Kriegsverbrechen, selbst wenn sie von Verbündeten begangen werden, und sollten als solche benannt werden.“ Das war einer der Sätze in Richtung Israel, die dem Web-Summit-Gründer Paddy Cosgrave vorübergehend die CEO-Rolle des riesigen Startup-Events kosteten. Nach dem Hamas-Angriff auf Israel machte Cosgrave einige Kommentare zum militärischen Vorgehen Israels im Gaza-Streifen, woraufhin große Namen wie Intel, Siemens, Google, Amazon Web Services, Stripe und Meta die Teilnahme an der Konferenz in Lissabon absagten.

Nun meldet sich Cosgrave etwa ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt als CEO des Web Summit zurück. Über die Kritik an seinen Aussagen von damals sagt er heute kein Wort. Stattdessen beschreibt er die zeit seit damals als Auszeit, in der er Zeit gehabt hätte, seine Unternehmung zu reflektieren. Er wolle den Web Summit, der mit seinen vielen Hallen, tausenden Startup-Ständen und dutzenden Bühne ziemlich unübersichtlich geworden ist, wieder „intimer“ und „gemütlicher“ machen. „Wir werden auf unseren Veranstaltungen kleine Gemeinschaften gründen und ihnen helfen, sich auch nach der Veranstaltung weiterzuentwickeln“, meint er.

„Ich habe mir die Zeit genommen, alte Web Summit-Freunde wiederzutreffen, und ich habe mir angehört, was sie zu sagen hatten und was sie vom Web Summit erwarten. Aus unseren Veranstaltungen sind einige unglaubliche technische Fortschritte, Beziehungen, Partnerschaften und Unternehmen hervorgegangen, und darauf möchte ich weiter aufbauen. Wenn überhaupt, dann möchte ich diese Mission noch weiter ausbauen, um noch stärkere Gemeinschaften innerhalb des Web Summit aufzubauen“, so Cosgrave via X.

Web Summit: Paddy Cosgrave tritt als CEO zurück, Tech-Größen sagen Startup-Konferenz ab

Geänderte Vorzeichen zu Cogsgraves Rückkehr

Die Rückkehr Cosgrave passiert vor dem Hintergrund zweier Entwicklungen. Zum einen ist die Kritik an Israels Militäraktionen im Gazastreifen mit bisher 30.000 bis 35.000 Toten (darunter viele Kinder und Frauen) mittlerweile weltweit sehr laut geworden. Vor wenigen Tagen drohte US-Präsident Biden Israels Ministerpräsidenten Netanjahu mit Entzug der US-Unterstützung, wenn nicht sofort Änderungen zum Schutz der Leben von Zivilist:innen und Helfer:innen in Gaza getroffen werden würden; zudem zog Südafrika  gegen Israel vor den Internationalen Gerichtshof, um das Land wegen Völkermords anzuklagen. Heute würde Cosgrave mit seiner Kritik an Israel kaum weiter herausstechen.

Zum anderen haben sich auch die Vorzeichen für die europäische Startup-Szene weiter geändert. So sind die Startup-Finanzierungen in Europa 2023 um die Hälfte auf etwa 45 Mrd. Dollar eingebrochen. Das bedeutet, dass die Zielgruppen des Web Summit, also Gründer:innen und Investor:innen, aktuell kaum vin Wachsutm der Branche ausgehen, was auch die Großveranstaltung in Lissabon zu spüren bekommen könnte. Vor diesem Hintergrund erscheint der Plan Cosgraves, einen „gemütlicheren“ Event machen zu wollen, nur logisch.

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