Investment-Fokus

wefox Österreich und WealthTech-Startup froots gehen strategische Partnerschaft ein

v.l.n.r. Lukas Lindenhofer und René Besenbäck (Geschäftsführer wefox AT), David Mayer-Heinisch (CEO froots), Alexander Bracic (CEO 4money). © wefox
v.l.n.r. Lukas Lindenhofer und René Besenbäck (Geschäftsführer wefox AT), David Mayer-Heinisch (CEO froots), Alexander Bracic (CEO 4money). © wefox
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Das InsurTech wefox in Österreich und der digitale Vermögensverwalter froots aus Wien sind nun Partner. Die beiden erzählen, von der gegenseitigen Digitalisierungs- und Finanzexpertise profitieren zu wollen. Für ihre Kund:innen soll eine zentrale Anlaufstelle für Services aus den Bereichen Finanzierung, Versicherung, Investment und Veranlagung geschaffen werden. Mit an Bord ist auch 4money, ein österreichisches Wertpapierunternehmen, das als Haftungsdach – sozusagen als Financial Back-up – agiert.

Neue Strategie für wefox Österreich

Für Österreich wird eine neue Strategie gefahren, bei der man augenscheinlich versucht, den Wachstumskurs fortzusetzen. Demnach sollen das österreichische wefox Makler-Serviceportal und die Technologieplattform von froots technisch integriert werden. Der Plan ist, die zwei webbasierten Partnerportale via Schnittstellen verschmelzen zu lassen, um künftig via wefox auch Froots-Leistungen anbieten zu können. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Investments – die 605 wefox-Berater:innen beziehungsweise Makler:innen sollen ihren Kund:innen eine „umfassende Finanzplanung” anbieten können, heißt es seitens des Unternehmens. Über das wefox (AT)-Makler-Serviceportal werden derzeit laut eigenen Angaben österreichweit mehr als 183.000 Kund:innen betreut.

Dabei ging es bis jetzt um Services wie Beratungen zu digitalen Versicherungen und dem Matching von Vertriebspartnern und Kund:innen –  ab Ende Juni wird der Fokus nun auch auf Investments liegen. Zusätzlich arbeite man an einem neuen exklusiven Produkt, das ausschließlich von wefox-Makler:innen vertrieben werden soll, verrät Rene Besenbäck, Country Head von wefox in Österreich. „In der strategischen Zusammenarbeit mit froots liegt unser großer Fokus darauf, das Bedürfnis von Kund:innen in eine sichere, finanzielle Zukunft zu steuern, mitzugestalten und partnerschaftlich anzugehen. Dazu sind wir auch bereits in engem Austausch, planen demnächst ein gemeinsames Produkt zu launchen, auch für die Generation der Zukunft. Mehr dazu folgt sicherlich demnächst.”

Dafür steht froots

Das Startup froots sieht sich als Alternative zum Sparbuch. Dieses sei laut dem Gründer und CEO David Mayer-Heinisch sowieso schon überholt. Außerdem soll der Einstieg in die Vermögensverwaltung erleichtert werden. Die Mission ist, „professionelles Investieren zu demokratisieren, indem maßgeschneiderte Kapitalmarktanlagen ohne hohe Eintrittsbarrieren und zu einem Bruchteil der üblichen Kosten angeboten werden”.

Anleger:innen sollen bereits ab einer Mindestspareinlage von 75 Euro pro Monat ein Portfolio aufstellen können. „Die Mission von froots, professionelles Investieren und Veranlagen am Kapitalmarkt in die Bevölkerung zu tragen und vor allem auch für Menschen mit niedrigerem Einkommen und kleineren regelmäßigen Kapitaleinlagen, oder für Junge zum langfristigen Vermögensaufbau – zugänglich zu machen, hat uns von Anfang an begeistert und ergänzt unser Portfolio perfekt.“, so Besenbäck.

Prominente Investor:innen bei froots

Mayer-Heinisch ergänzt: „froots ist der Unabhängigkeit verpflichtet. Unsere Kund:innen vertrauen darauf, dass unser aktives Portfoliomanagement objektiv und ausschließlich auf die Erreichung ihrer finanziellen Ziele ausgerichtet ist. Mit wefox haben wir einen Partner gefunden, der uns in unserer Mission unterstützt, möglichst viele Menschen in Österreich an den Chancen des Kapitalmarktes teilhaben zu lassen.“ In das Startup investiert sind unter anderem Andreas Treichl, ehemaliger CEO der Erste Group, Georg Kapsch, Geschäftsführer der Kapsch Group, Reinhold Baudisch, Gründer von durchblicker.at, Alan Morgan, Greyhound Capital und der ehemalige österreichische Skispringer Gregor Schlierenzauer.

In erster Linie strategische Kooperation

Die Kooperation wird von wefox als „Door Opening“ zur Expertise von froots für sämtliche Maklerpartner:innen und als Erweiterung des Beratungsportfolios beschrieben. Noch stehe man am Beginn der Partnerschaft, erzählt Besenbäck. Die technische Anbindung wird erst gestartet. Ende Juni wird es einen „sanften Kick-off” geben, wobei Makler-Partner:innen ein Einblick in die neuen Services geboten wird. Im Sommer sollen Kund:innen jedoch bereits Finanzprodukte abschließen können, denn diesen möchte man den neuen Service „so schnell wie möglich zur Verfügung stellen”, so Besenbäck weiter. Über den dritten Player an Bord, das Wertpapierunternehmen 4money erhalten die wefox-Makler:innen vorerst Zugang zu den Produkten von Froots – „bis die technische Integration erfolgreich abgeschlossen ist”, heißt es seitens wefox.

wefox Group: internationale Wachstumshistorie

Insgesamt lässt sich über die 2015 gegründete wefox Group berichten, dass diese nach einer steilen Wachstumsphase auf eine Bewertung von 4,5 Milliarden Euro angewachsen ist. 2024 könnte supranational jedoch ein Wendejahr werden. Denn: Anfang des Jahres kam Folgendes ans Licht: wefox hatte zwischen 2021 und 2023 die Google-Bewertungen unter dem Eintrag „wefox Group Headquarters“ geschönt. Im Oktober 2023 wurde zudem das eigene Versicherungsgeschäft heruntergefahren, es gab Stellenkürzungen und Kostensenkungen durch den Rückbau von Produkten. Im März 2024 trat schließlich CEO und Mitgründer Julian Teicke von seiner Position zurück. Der neue wefox-CEO Mark Hartigan warnte Ende Mai vor einer möglichen Insolvenz bis zum Ende des Sommers und teilte den Aktionären mit, verlustbringende Geschäftsbereiche dringend verkaufen zu müssen, wie versicherungsbote.de berichtete. wefox Österreich ist eine Tochtergesellschaft der wefox Group, die speziell auf den österreichischen Markt ausgerichtet ist.

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