Regierungsprogramm

Weg mit der Pink Tax: Periodenprodukte, Kondome und Pille ab 2026 steuerfrei

Am fortschrittlichsten ist Schottland unterwegs: Dort werden Tampons und Binden bereits seit 2020 kostenlos an diversen öffentlichen Orten angeboten. In Irland und England sind Periodenprodukte seit 2020 von der Steuer ausgenommen. © Canva
Am fortschrittlichsten ist Schottland unterwegs: Dort werden Tampons und Binden bereits seit 2020 kostenlos an diversen öffentlichen Orten angeboten. In Irland und England sind Periodenprodukte seit 2020 von der Steuer ausgenommen. © Canva
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Kenia war 2004 das erste Land weltweit, das die „Tampon Tax“ abgeschafft hat. Es folgten weitere Länder wie Mexiko, Großbritannien und Namibia, die – im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern, die lediglich eine reduzierte Umsatzsteuer auf Frauenhygieneartikel umsetzen – diese komplett gestrichen haben. Nun möchte Österreich dem ab 2026 gleichtun, wie im neuen Regierungsprogramm von ÖVP, SPÖ und Neos zu lesen ist.

Das Problem: Pink Tax auf Grundbedarfsprodukte

Zwar ist die „Pink Tax“ kein tatsächlicher Steuerbegriff, doch bezeichnet sie die geschlechtsspezifische Preisdiskriminierung, bei der Produkte und Dienstleistungen, die speziell für Frauen vermarktet werden, oft teurer sind als vergleichbare Produkte für Männer. Dies betrifft nicht nur Rasierer, Pflegeprodukte oder Kleidung, sondern eben auch Frauenhygieneartikel. Werden Slipeinlagen, Binden und Tampons teuer angeboten, ist das ein Problem. Die Produkte decken grundlegende Bedürfnisse ab und verursachen Frauen dadurch unverhältnismäßig hohe Kosten.

Umsatzsteuerbefreiung auch für Kondome und Pille

Diese Preisdiskriminierung möchte sich die (voraussichtlich) neue österreichische Regierung, bestehend aus ÖVP, SPÖ und den Neos, annehmen und plant deshalb die Umsatzsteuerbefreiung für Frauenhygieneartikel sowie verwandte Produkte ab dem Jahr 2026.

Im Regierungsprogramm liest sich das so: „Frauenhygieneartikel und Verhütungsmittel sollen in Zukunft umsatzsteuerfrei erhältlich sein und im Rahmen eines Pilotprojekts an Schulen und öffentlichen Gebäuden in Kooperation mit den Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.“ Wie der ORF berichtete, soll auch die Pille unter die künftig umsatzsteuerbefreiten Produkte fallen.

Von 20 auf 10 auf 0

Aktuell wird für Frauenhygieneartikel eine Umsatzsteuer von 10 Prozent erhoben – diese wurde erst im Jahr 2020 von den ursprünglichen 20 Prozent um die Hälfte reduziert. Betroffen sind davon (derzeit) folgende Periodenprodukte:

  • hygienische Binden (Einlagen)
  • Tampons aus Stoffen aller Art
  • Menstruationstassen und Menstruationsschwämmchen
  • Periodenhosen und Slipeinlagen

Die geplante Umsatzsteuerbefreiung für Frauenhygieneartikel und Verhütungsmittel ab 2026 ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die finanzielle Mehrbelastung für Frauen abzubauen. Österreich nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. In vielen anderen europäischen Ländern wie etwa in Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien ist die Tampon Tax (noch) lediglich reduziert, statt abgeschafft.

Schwarz-Rot-Pinker Schatten über dem Förderparadies Österreich

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