Welt: Open Source Reasoning AI. Österreich: Faxersatz-Gipfel.
Die Welt bewegt sich doch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. In der Tech-Welt in den USA und China sind gerade so genannte Reasoning-Modelle ganz großes Thema – eh klar, weil DeepSeek und OpenAI sie ganz groß auf den Markt gebracht haben. Bei „Reasoning“ geht es darum, dass AI-Modelle komplexe Probleme durch strukturiertes Schlussfolgern lösen können, indem sie menschliches Denken nachahmen. Bei DeepSeek kann man das live sehen, wenn die AI-App die Arbeitsschritte skizziert, die sie macht, bevor sie ihre Antwort liefert.
Soweit der Stand der Forschung international. Zurück nach Österreich. Für alle, die es noch nicht gehört haben: In Österreich wurde ein Faxersatz-Gipfel einberufen. Denn es gibt Probleme, ja sogar „Chaos“ mit den Faxgeräten im Gesundheitssystem. Das Grundproblem: Das Fax ist im österreichischen Gesundheitswesen seit Anfang Jänner 2025 eigentlich verboten, und zwar aus Datenschutzgründen. Die Fax-Leitungen sind nicht mehr dafür geeignet, heikle Gesundheitsdaten zu übertragen.
Als Alternative wurde etwa FTAPI, ein zertifizierter Cloud-Dienst mit Server-Standorten in der E U (Deutschland) für den sicheren, verschlüsselten Austausch sensibler Informationen ins Spiel gebracht. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hat Ärzten und Co sogar eine kostenlose Software zur Verfügung gestellt, um auf neue, verschlüsselte Kommunikationswege umzusteigen.
CD-ROM, USB-Stick, E-Mail oder PDF?
Doch das scheint nicht so zu funktionieren wie gedacht. Resultat: Dem Standard zufolge werden nun USB-Sticks mit Befunden oder CD-ROMs mit Röntgenbildern mit dem Taxi oder dem Rettungsdienst zwischen Wien und Niederösterreich hin und hergeschickt. Parallel dazu wurde aber nicht nur versucht, FTAPI zu etablieren, sondern gibt es auch alternative Lösungen. Die Ärztekammer Niederösterreich empfiehlt etwa DaMe, Medical Net oder GNV als Fax-Ersatz, bis es eine öffentliche Lösung gibt.
Derweil wird, ja genau, E-Mail als Übertragungsweg ins Spiel gebracht, mit dem Dreh, die heiklen Gesundheitsdaten nur zwischen E-Mail-Adressen, die in einem gesonderten Verzeichnis medizinischer Dienstleister registriert sind, zu machen. ELGA, also die elektronische Gesundheitsakte, ist acht Jahre nach der Ausrollung übrigens noch nicht bereit dafür, als Fax-Ersatz dienlich zu sein. Es gibt aber nun ein Fax-Ersatz-Formular in PDF-Form, und es fand sogar ein Gipfelgespräch zur Fax-Ablöse statt (hier ein Video davon).
Hat schon jemand versucht, einfach mal DeepSeek nach einer Lösung zu fragen?
Nein, Stop!! Datenschutz!!