Kryptowährung als gesetzliches Zahlungsmittel

Weltbank verweigert El Salvador Hilfe bei Bitcoin-Implementierung

Flagge von El Salvador mit Bitcoin-Symbol © OpenClipart-Vectors / TheDigitalArtist / Montage Trending Topics
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Vergangene Woche hat der zentralamerikanische Staat El Salvador Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Besonders der umstrittene Präsident Nayib Bukele hat sich über den gesetzlichen Beschluss gefreut, weil er sich davon neue Arbeitsplätze erwartet (Trending Topics berichtete). Mittlerweile hat sich jedoch eine Hürde bei der Implementierung dieser Neuerung gezeigt. Die Weltbank will El Salvador nämlich nicht bei der Umsetzung unterstützen, weder finanziell noch durch technische Hilfe.

El Salvador macht Bitcoin zu gesetzlichem Zahlungsmittel – Währung im Aufwind

„Mangel an Transparenz und Umweltfreundlichkeit“

„Wir wollen El Salvador auf unterschiedliche Arten helfen, um Transparenz bei Währungen zu gewährleisten und Regulierungsprozesse umzusetzen. Die Regierung hat uns zwar um Unterstützung bezüglich Bitcoin gebeten. Aber die Weltbank kann das aufgrund des Mangels an Transparenz und Umweltfreundlichkeit nicht befürworten“, zitiert Reuters einen Sprecher der in Washington basierten Finanzinstitution. Laut Decrypt wollte die Regierung von El Salvador vor allem technische Unterstützung von der Weltbank.

Die vergangene Woche beschlossene Gesetzesnovelle sieht vor, dass Händler mit den entsprechenden technischen Möglichkeiten Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen müssen. Seit 2001 ist der  US-Dollar die offizielle Währung von El Salvador. Deswegen ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für Präsident Bukele ist Bitcoin erforderlich, um das Wirtschaftswachstum des Staates zu gewährleisten. Der Wert der Kryptowährung hänge nämlich alleine von marktwirtschaftlichen Kriterien ab.

Weltbank nicht die einzigen Skeptiker

Während viele Bitcoin-Anhänger die Entscheidung der Regierung von El Salvador feiern, gibt es auch viele Skeptiker. Vergangene Woche haben laut Decrypt Analysten der US-Bank JP Morgan gesagt, es gebe keine echten ökonomischen Vorteile durch Bitcoin als offizielle Währung. Bitcoin gilt als Spekulationsobjekt und es gibt oft heftige Kursschwankungen.

Immer wieder ändert sich zum Beispiel der Wert der Krypto-Coin, wenn Tesla-Chef Elon Musk über sie tweetet. Erst am Montag hat seine Ankündigung, Tesla könnte Bitcoin künftig wieder als Zahlungsmittel annehmen, den Kurs um etwa zwölf Prozent steigen lassen (Trending Topics berichtete).

Bitcoin springt stark nach oben, nachdem Elon Musk neuerlichen Tweet absetzt

Die Kritik der Weltbank an der mangelnden Umweltfreundlichkeit von Bitcoin ist durchaus berechtigt. Das Mining der Kryptowährung verbraucht Unmengen an Energie und erzeugt so hohe CO2-Emissionen (Tech & Nature berichtete). Beim Thema Transparenz ist die Situation dagegen weniger klar. Zwar gilt die Anonymität bei der Blockchain-Anwendung als sehr hoch, jedoch ist es auch möglich, jede Transaktion sehr präzise zu verfolgen. Das hat sich bei kürzlichen Hackerangriff auf eine US-Öl-Pipeline gezeigt. Die Behörden konnte das von den Angreifern in Bitcoin erpresste Lösegeld schnell finden und beschlagnahmen. Cyberkriminelle haben durch die Blockchain kein so leichtes Spiel, wie Kritiker oft meinen (Trending Topics berichtete).

US-Pipeline-Cyberangriff: Bitcoin kein gutes Tool für Cyberkriminelle

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