Weltweit erstes Medikament zur Zahnnachbildung geht in die klinische Studie
Nie wieder Zahnarzt? Die Fähigkeit, die eigenen Zähne nachwachsen zu lassen, könnte tatsächlich Realität werden. Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung eines japanischen Pharmaunternehmens soll kurz vor dem Beginn von Versuchen mit einem neuen Medikament stehen, das bei Versuchstieren bereits erfolgreich neue Zähne wachsen ließ.
Erste klinische Studien
Toregem Biopharma heißt das Unternehmen, dass Zahnärzten etwas Arbeit abnehmen will. Im Juli nächsten Jahres sollen erste klinische Versuche beginnen. Bereits vor rund fünf Jahren sei es gelungen, Mäusen neue Zähne wachsen zu lassen, berichtet die Japan Times.
Dr. Katsu Takahashi, leitender Forscher des Projekts und Leiter der Abteilung für Zahnheilkunde und Kieferchirurgie am Medical Research Institute Kitano Hospital, sagt: „Die Idee, neue Zähne wachsen zu lassen, ist der Traum eines jeden Zahnarztes“. Er habe seit seinem Studium daran gearbeitet, sagte er Anfang dieses Jahres der japanischen Tageszeitung Mainichi. Er sei „zuversichtlich“, den Durchbruch zu schaffen.
Gene und Zähne
Und warum wachsen die Zähne nach? Bei seinen Forschungen entdeckte Takahashi laut eigener Aussage ein bestimmtes Gen bei Mäusen, das das Wachstum ihrer Zähne beeinflusst. Der Antikörper für dieses Gen, USAG-1, könne das Zahnwachstum anregen, wenn er unterdrückt wird. Seitdem haben Wissenschaftler daran gearbeitet, ein „neutralisierendes Antikörper-Medikament“ zu entwickeln, das USAG-1 blockieren kann.
Zulassung bis 2030?
Die Theorie: Durch die Blockierung dieses Proteins sollten mehr Zähne wachsen können. Nach erfolgreichen Tests an Mäusen führte das Team ähnlich positive Versuche an Frettchen durch – Tiere, die ein ähnliches Zahnmuster wie Menschen haben. Ab 2025 sollen erste klinische Studien für das Medikament bei Kindern zwischen zwei und sechs Jahren folgen. Nach Angaben der Japan Times wird den Kindern, die an der klinischen Studie teilnehmen, eine Dosis des Medikaments injiziert, um zu sehen, ob es das Zahnwachstum anregt.Wenn das Medikament erfolgreich ist, könnte es bis 2030 zugelassen werden.
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