Luftfahrt

Weniger Emissionen durch langsamere Flüge

Flugzeuge könnte bald mit einem speziellen Kerosin fliegen. © Unsplash / Valery
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Eine aktuelle Studie der Universität Cambridge verdeutlicht, dass die Luftfahrt vor großen Herausforderungen steht. Flüge verursachen rund vier Prozent der globalen Erderwärmung, und der Anteil der fliegenden Weltbevölkerung wird weiter steigen. Um das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen, braucht es drastische Maßnahmen. Eine Temporeduktion und neue Flugzeugdesigns könnten dabei eine zentrale Rolle spielen.

Trotz der Unterstützung globaler Führungskräfte für eine Netto-Null-Emissionen-Vision im Luftfahrtsektor sind die bisherigen Bemühungen laut den Forschenden unzureichend.

Der Bericht legt einen ehrgeizigen Fünfjahresplan vor, der vier zentrale Ziele für eine nachhaltige Luftfahrt bis 2030 definiert. Werden diese Ziele nicht zügig umgesetzt und erreicht, wären die wachsenden Klimafolgen einer bis 2050 voraussichtlich doppelt so großen Luftfahrtbranche unausweichlich.

Langsamer fliegen für das Klima

Eine in Zukunft langsamere Luftfahrt – ein Szenario, das Vielflieger:innen wohl wenig freuen dürfte. Doch eine Reduzierung der Fluggeschwindigkeit birgt laut der Cambridge-Studie enorme Vorteile für das Klima.

Eine Reduzierung der Fluggeschwindigkeit um 15 Prozent könnte den Treibstoffverbrauch um fünf bis sieben Prozent senken, so die Forschenden. Allerdings würden transatlantische Flüge etwa 50 Minuten länger dauern, während der Zeitverlust bei kürzeren innereuropäischen Flügen gering wäre.

Zusätzlich könnten Maschinen durch ein angepasstes Flugzeugdesign besser für kürzere Strecken und geringere Geschwindigkeiten optimiert werden, was den Treibstoffverbrauch erheblich senken würde.

© University of Cambridge

Lange Flüge unterteilen

Derzeit werden viele Flugzeuge, die für Langstreckenflüge konzipiert sind, auch auf kürzeren Distanzen eingesetzt – ein unnötiger Treibstofffresser, so die Studienautor:innen. Würde man lange Strecken über 10.000 Kilometer häufiger in zwei Abschnitte unterteilen, ließen sich Flugzeuge effizienter einsetzen.

Das achtköpfige Forscherteam appelliert, dass Regierungen bis 2025 klare Pläne zur Verbesserung der Effizienz im gesamten Luftverkehrssystem vorlegen sollten. Gemeinsam mit der Industrie sollten sie Strategien entwickeln, um diese Effizienzsteigerungen zu verwirklichen.

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Flüge: Alternative Treibstoffe

Die Umstellung auf nachhaltige Treibstoffe gestaltet sich als schwierig. Kerosin ist aufgrund seiner hohen Energiedichte schwer zu ersetzen, da alternative Lösungen wie Batterien oder Wasserstoff bislang nicht in der Lage sind, dieselbe Effizienz zu erreichen.

Auch Biokerosin – etwa aus Pflanzen gewonnen – könnte durch den zusätzlichen Bedarf an Anbauflächen umweltschädlicher sein, als zunächst angenommen. Die Forscher:innen heben die Dringlichkeit hervor, nachhaltige und gleichzeitig skalierbare Kraftstoffe zu entwickeln.

Regierungen sollten ab 2025 eine sektorenübergreifende Politik für nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel, SAF) verfolgen, um die Skalierbarkeit trotz globaler Biomassegrenzen zu ermöglichen. Bis 2030 soll die SAF-Produktion auch kohlenstoffeffiziente synthetische Verfahren einbeziehen.

40 Prozent des Treibhauspotenzials aus Kondensstreifen

Darüber hinaus könnte die Reduktion von Kondensstreifen den Klimaeffekt der Flüge drastisch senken. Rund 40 Prozent des Treibhauspotenzials stammen aus diesen Eiswolken, die in bestimmten Flughöhen entstehen. Neue Forschungsansätze schlagen vor, Flugzeuge künftig gezielt um Regionen herum zu leiten, in denen sich vermehrt Kondensstreifen bilden.

Die Studie fordert, dass Regierungen und die Industrie bis 2030 mehrere groß angelegte Reallabore einrichten sollen, um ein globales System zur Vermeidung von Kondensstreifen zu ermöglichen. Außerdem sollten mehrere innovative Demonstrationsprogramme gestartet werden, um transformative Technologien zu skalieren.

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