Smartphone-Bezahldienst

Wero-App: Europäisches Zahlungssystem macht PayPal Konkurrenz

Das People-to-people-Payment-System wird als erste Bezahllösung unter der Marke Wero eingeführt. © Wero
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Die European Payments Initiative will die Wero-App, einen europäischen Smartphone-Bezahldienst, am Montag offiziell launchen. In Deutschland wird die App allerdings erstmal nur für Kund:innen der deutschen Postbank verfügbar sein: Sie können dann via Mobilnummer oder E-Mailadresse Geld senden und empfangen. Das Ziel: Dem US-Dienst PayPal ein europäisches Produkt entgegenzusetzen.

Länderübergreifendes, europäisches Zahlungssystem

Hinter Wero verbirgt sich ein neues Bezahlsystem, das von der European Payments Initiative (EPI) ins Leben gerufen wurde. Sie ist ein internationales Gemeinschaftsunternehmen bestehend aus 14 Banken und zwei Zahlungsfirmen aus fünf Ländern.

Wero soll die Abwicklung von Zahlungen online als auch offline vereinfacht abwickeln – in Echzeit, aber auch international einsetzbar sein. Die ersten Services der App sind in Deutschland, Frankreich und Belgien verfügbar – weitere Features und Länder sollen folgen. Das große Versprechen: eine sichere, effiziente und benutzerfreundliche Lösung für den Zahlungsverkehr innerhalb Europas.

Das Bezahlsystem von Wero  soll die europäische Wirtschaft stärken und die digitale Souveränität fördern, heißt es seitens der EPI. Die Rede ist auch von einem verbesserten Datenschutz- und höherer Sicherheit für europäische Nutzer:innen.

Deutsche Postbank startet, weitere Banken folgen

Dominik Hennen, Head of Personal Banking der Deutsche Bank, verkündete, dass die Postbank, die zur Deutsche Bank gehört, am kommenden Montag mit der Wero-App live gehen wird. In einem ersten Schritt werden Handy-zu-Handy-Zahlungen über die neue Bezahl-App möglich sein.

Die Deutsche Bank selbst wird ab 2025 auf Wero setzen, so Hennen. Und auch die Onlinebank ING Deutschland will ihren Kund:innen den europäischen Zahlungsdienstleister im kommenden Jahr anbieten. Seit dem Sommer gibt es bereits einige Sparkassen und Genossenschaftsbanken die Zahlungen über Wero ermöglichen – allerdings nur als integrierten Service in der jeweiligen Banking-App.

14 Millionen registrierte Nutzer:innen

Bislang sollen sich laut der EPI-Chefin Martina Weimert länderübergreifend 14 Millionen Nutzer:innen für Wero registriert haben. Rund 80 Prozent davon sollen aus Frankreich stammen, wo einige Wero-Services schon aktiv sind. Acht Millionen Transaktionen seien bislang über Wero gelaufen, wie das Handelsblatt berichtete. Deutschland zähle aktuell knapp 600.000 Anmeldungen.

Wero-Ausbau zum umfangreichen Zahlungstool

Aktuell können Nutzer:innen über Wero nur Geld im privaten Rahmen senden. Für die Zukunft stehen allerdings große Pläne an: Bereits im nächsten Jahr sollen Zahlungen in Onlineshops möglich sein. Laut EPI startet dazu aktuell ein erstes Pilotprojekt.

Langfristig – voraussichtlich ab 2026 – sollen Wero-Zahlungen auch im stationären Handel verfügbar sein. Händler:innen möchte man damit ein länderübergreifendes, sowie günstigeres Bezahlverfahren zur Verfügung stellen. Geplant sind außerdem zusätzliche Funktionen wie Zahlungsaufschübe oder Ratenzahlungen für den Handel. Zudem soll die Wero-App künftig als Träger der europäischen ID-Wallet dienen.

Warum es schwierig werden könnte

Mit dem Start von Wero unternimmt die EPI den Versuch, US-Konzernen wie Mastercard, Visa und PayPal ein europäisches Gegenstück entgegenzusetzen. Eine leichte Aufgabe wird das nicht. Frühere Versuche von europäischen Zahlungsdienstleistern, wie Giropay und Paydirekt, sind bereits gescheitert. Zudem haben sich laut dem Branchenmedium Payment & Banking viele Banken schon wieder aus dem Wero-Projekt zurückgezogen.Demnach sollen vor vier Jahren als die Idee initiiert wurde, rund 30 Banken dabei gewesen sein. Fast die Hälfte stieg in den vergangenen vier Jahren aus.

Für Privatpersonen könnte vor allem die Nutzerfreundlichkeit entscheidend sein: Derzeit dominiert PayPal, insbesondere in Deutschland, den Onlinehandel und den Markt für P2P-Zahlungen.

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