WeWork-Debakel: In zehn Monaten von 47 auf weniger als 10 Milliarden Dollar
An dieses Szenario wird man sich noch lange erinnern. Der Aufstieg und Fall des Coworking-Space-Anbieters The We Company (a.k.a. WeWork) ist beispiellos. Im Jänner 2019 hat Softbank das New Yorker Unternehmen mit einem Milliardeninvestment noch mit satten 47 Milliarden Dollar bewertet und es zu einem der berühmtesten Unicorns der USA gemacht. Doch als dann der Börsengang angegangen wurde und die Firma immer mehr Einblicke in seine Geschäfte geben musste, ging es los mit dem schnellen Abstieg.
Mittlerweile musste der umstrittene Gründer Adam Neumann, der seiner eigenen Firma Immobilien vermietete, einen Firmennamen verkaufte und Familienmitglieder anstellte, von seiner Rolle als CEO zurücktreten. „Während unser Geschäft noch nie besser liefen, ist die Prüfung meiner Person in den letzten Wochen zu einer erheblichen Ablenkung geworden, und ich habe beschlossen, dass es im besten Interesse des Unternehmens ist, als CEO zurückzutreten“, so Neumann in einem Statement.
Viele Arbeitsplätze gefährdet
Berichten zufolge soll der umstrittene WeWork-Gründer gut davon kommen und 200 Millionen Dollar (andere Quellen sprechen gar von 1,7 Milliarden Dollar) dafür bekommen, dass er den Aufsichtsrat verlässt, seine Stimmrechte aufgibt und der Übernahme durch Großinvestor Softbank zustimmt. Softbank – oder eigentlich der Mega-Fonds Vision Fund – soll nun satte vier bis fünf Milliarden Dollar nachschießen, um WeWork komplett zu übernehmen – und zwar bei einer Bewertung von nur mehr 8 Milliarden Dollar. Das ist nur mehr etwa ein Sechstel des Wertes, den WeWork noch vor zehn Monaten hatte.
Rund um das Debakel werden immer mehr Details bekannt. So ist auch geplant, dass rund 2.000 der insgesamt 12.500 Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Zudem fehlt nach dem abgesagten Börsengang auch Geld, um die Mitarbeiter zu bezahlen – es soll nur mehr für wenige Wochen reichen. Umso dringender also auch die Rettungsaktion durch Softbank.