Whatchado: „Heute wird man kaum ernst genommen, wenn man kein mobiles Produkt anbietet“
Noch bezieht die österreichische Jobvideo-Plattform Whatchado sehr viel Traffic via Desktop, doch das soll sich bald ändern. Seit 2015 verfolgt das Wiener Start-up, das eigenen Angaben zufolge über verschiedenste Kanäle (inkl. Social Media, Apps, Web) mehr als eine Million User erreicht, intensiv eine neue App-Strategie. Zu den bestehenden Apps „StoryRecorder“ (Mac, Windows) und „JobStories“ (iPhone) kommen nun zwei neue Apps dazu: eine für Android (ab sofort kostenlos im Play Store) und eine Universal-Software für Microsofts neues Betriebssystem Windows 10 (ab Dezember).
„Heutzutage wird man als Plattform kaum ernst genommen, wenn man kein mobil optimiertes Produkt anbietet“, sagt Whatchado-Mitgründer und CMO Kambis Kohansal-Vajargah zu TrendingTopics.at. Aktuell hat Whatchado 4200 Videos und mehr als 200 Unternehmen als Partner auf seinem Portal versammelt. Damit man die vielen Videos nicht mehr alle vom Team selbst drehen lassen muss, will man zusätzlich zur Mac- und Windows-Software die erwähnte Universal-App für Windows 10 bringen.
StoryRecorder soll Video-Team entlasten
„Im Bereich Desktop ist Microsoft sehr stark vertreten. Da die Videos, die über die neue Universal-App aufgenommen werden, zu einem großen Teil als Bewerbungsvideos dienen, passt das sehr gut, da BewerberInnen natürlich darauf schauen, dass die Videos möglichst professionell aufgenommen werden. Dafür ist wenig Ruckeln, ein vernünftiger Hintergrund etc. gefragt, was bei Desktop gegeben ist“, so Kohansal-Vajargah. „Zwar gibt es noch nicht viele Nutzer von Windows-Smartphones und -Tablets, doch durch ständige Investitionen in diesen Bereichen werden sie auch da immer stärker Fuß fassen.“ Der Vorteil von Windows 10 sei, dass die Apps Plattform-übergreifend funktionieren würden und so effizienteres und schnelleres Programmieren möglich sei (Anm.: Microsoft Austria ist Technologie- und Vermarktungs-Partner von Whatchado).
„Windows 10 ist derzeit für Standcomputer, Laptops und Tablet anwendbar. Smartphones kommen in Kürze hinzu und sogar eine Kompatibilität für die Xbox ist angedacht. Somit erreichen wir potenziell unterschiedlichste Zielgruppen über alle Altersstufen hinweg, mit unterschiedlichen Interessen“, sagt Kohansal-Vajargah. Im Nachsatz aber wird er konkret: „Natürlich liegt unser Hauptfokus auf Studierenden und Professionals.“
JobStories für die jungen Android-Nutzer
Während die Windows-10-App also vor allem der Produktion von Videos dient, sind die „JobStories“-Apps (für iPhone und ab heute neu für Android) für die passive Nutzung konzipiert. „Die JobStories-App für iOS und Android ist vor allem auf Schüler und Studierende ausgerichtet, die sich beruflich orientieren möchten und die Infos dazu brauchen. Hierbei konsumieren sie den Content, sprich ein passiver Ansatz wird gefahren“, sagt Kohansal-Vajargah. Bei den Smartphone-Apps für die führenden Plattformen von Apple und Google hat sich Whatchado von Tinder inspirieren lassen: In der App kann man einen virtuellen Stapel Videos durchblättern, indem man sie nach links (gefällt nicht) oder rechts (gefällt mir) wischt.
Der im Vergleich zu anderen österreichischen Start-ups relativ späte Einstieg ins Mobile-Geschäft bedeutet auch, dass Whatchado beim Business-Modell nachschärfen muss. „Derzeit sind wir mit Hinblick auf unsere Apps noch recht passiv am Markt unterwegs und schauen uns die Entwicklung erst einmal an. Das wird sich jedoch demnächst ändern“, sagt Kohansal-Vajargah. Da die Umsätze von Whatchado von den auf der Plattform vertretenen Unternehmen stammt, verspricht man diesen, auf Mobile noch direkter mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt treten zu können.