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Wie Barcelona die Stadt in autofreie Superblocks teilt

Die Rasterstruktur Barcelonas hilft bei der Einteilung in Superplocks © Unsplash
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Barcelona ist nicht nur Touristen-Hochburg, sondern auch durch eins enorm hohe Verkehrsaufkommen belastet. Die Stadt hat sich nun ein radikales Konzept verordnet, um dieses Problem zu entschärfen. Die Stadt wird sogenannte Superblocks eingeteilt, in denen Autos weitgehend verboten sind. Dabei handelt es sich in der Regel um Bereiche von drei mal drei Häuserblocks – Autos dürfen nur die Straßen dazwischen befahren, also in etwa jede dritte Straße. An dem Konzept arbeitet die Stadt bereits seit vielen Jahren und Forscher haben erste Test-Superblocks ausgewertet. Das Ergebnis: Nicht nur die Luft wird deutlich besser, die autofreie Zone hat auch andere Vorteile, so wurde zum Beispiel die Infrastruktur aus kleineren Geschäften deutlich gestärkt, da Menschen mehr zu Fuß gehen und Radfahren.

So will Barcelona die neuen Superblocks gestalten © Ajuntament de Barcelona
So will Barcelona die neuen Superblocks gestalten © Ajuntament de Barcelona

Bessere Luft, wesentlich mehr Grünraum

Der erste Superblock wurde 2017 in Poblenou im Norden der Stadt eingeführt. Mittlerweile sind es bereits sechs autofreie Blöcke und nach dem ursprünglichen Plan sollen es 503 Mini-Bezirke werden. Eine Studie des Barcelona Institute for Global Health ist vergangenes Jahr zu dem Schluss gekommen, dass nach der Umsetzung des Planes erstmals wieder die Stickstoffdioxid-Grenzwerte der WHO eingehalten werden könnten.  Derzeit liegen diese Werte regelmäßig bei 47 Mikrogramm pro Kubikmeter und laut Studie wäre eine Senkung auf 36 Mikrogramm möglich – der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zusätzlich würde die Maßnahme Hitzeinseln reduzieren und Grünflächen fördern. Barcelona ist mit nur 2,7 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner eine der am wenigsten grünen Städte Europas. Die Empfehlung der WHO liegt bei 9 Quadratmetern pro Kopf und Wien bringt es beispielsweise auf mehr als 90 Quadratmeter Grün pro Einwohner.

Neues Verkehrskonzept

Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass Barcelona durch den Superblock-Plan bis zu 667 vorzeitige Todesfälle verhindern könnte. Um die „Superillas“, wie Superblocks auf Katalanisch heißen, möglich zu machen, setzt die Stadt auf ein ganzheitliches Verkehrskonzept. So sollen Bewohner in den Blöcken niemals weiter zur nächsten Bushaltestelle gehen müssen als 250 Meter und die Radwege sollen verdoppelt werden. Um die Akzeptanz darüber hinaus zu verstärken wird bei der Einführung neuer Superblocks behutsam vorgegangen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos wird zunächst gesenkt bevor ein Fahrverbot eintritt. Anrainer und Gewerbetreibende dürfen in Schritttempo weiterhin zufahren. In einem weiteren Schritt wird der zurückeroberte Raum gestaltet – in Poblenou wurden beispielsweise Kübelpflanzen aufgestellt, Fassaden begrünt, neue Spielplätze eröffnet und Picknick-Bänke auf (ehemalige) Straßen gestellt.

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