Wie das Startup Eco Wave Power aus Wellen Strom erzeugt
Tag und Nacht schlagen die Wellen gegen die Küste von Port Adriano auf der Baleareninsel Mallorca. Die Urgewalt des Meeres müsse sich doch auch für den Menschen nutzen lassen, dachten sich wohl auch Antonio Zaforteza. Er ist CEO von OCIBAR, dem Besitzer des Hafens von Port Adriano. Zusammen mit dem israelisch-schwedischen Startup Eco Wave Power soll daher durch die der Kraft der Wellen Strom erzeugt werden. Die Anlage sollte dabei mit einer Leistung von 2 Megawatt genug Strom für bis zu 400 Haushalte produzieren.
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OCIBAR und Eco Wave Power gaben Mitte April in einer gemeinsamen Aussendung bekannt, das erste Wellenkraftwerks Spaniens zu bauen. Über einen Zeitraum von 20 Jahren darf das Startup dabei geeignete Lagen vor Port Adriano für ihre Innovation nutzen. Das Unternehmen hat dabei bereits erfolgreich Pilotprojekte durchgeführt und ist auch bereit, kommerziell Strom aus Wellenenergie herzustellen, wie das Unternehmen Ende April bekannt gab.
Schwimmkörper und Wellen erzeugen Strom
Doch wie funktioniert die Technologie von Eco Wave Power? Das Unternehmen nutzt eine Art Schwimmkörper, die mit einem Steg verbunden ist und sich mit den Wellen auf und ab bewegt. Die Bewegung setzt wiederum eine Hydraulikflüssigkeit in einem Kolben unter Druck. Die Flüssigkeit treibt daraufhin – über ein Speichersystem – einen Generator an Land an, der Strom erzeugt. Das System ist dabei in sich geschlossen, die entspannte Flüssigkeit fließt wieder in die Kolben zurück.
Das System funktioniert dabei ab einer Wellenhöhe von einem halben Meter. Werden die Wellen zu hoch – etwa während eines Sturms – fahren die Bojen automatisch hoch. Dort verbleiben sie in aufrechter Position, bis der Sturm vorüber ist. Die ganze Anlage kann vollständig autonom betrieben werden. Die seit 2016 bestehende Pilotanlage auf Gibraltar würde laut Unternehmen zeigen, dass der Ansatz von Eco Wave Power auch den schlimmsten Witterungen standhalten kann.
Wie teuer ist eine Anlage von Eco Wave Power?
Zudem ist so eine Anlage durchaus günstig: Rund 380.000 Dollar kostete die 100-KW-Anlage in Gibraltar. Seitdem konnte man die Preise weiter drücken, im Jahresreport 2020 wird dabei näher auf den Kosten-Nutzen-Faktor eingegangen. So könne laut eigenen Angaben eine 1-MW-Anlage 3.500 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Bei einem Strompreis von 13 Cent pro kWh hätte sich die 1,5 Millionen Euro teure Anlage in rund drei Jahren abbezahlt. Zum Vergleich: Eine großflächige Photovoltaikanlage mit einem MWpeak erzeugt in Österreich pro Jahr rund 1.000 Megawattstunden Strom.
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„Eco Wave Power“-CEO Inna Braverman ist überzeugt, dass in grüner Energie, wie sie etwa durch Wellen produziert werden kann, die Zukunft liegt. Projekte mit einer Gesamtleistung von 325 Megawatt befänden sich bereits in der Pipeline des Unternehmens. Und auch die Vereinten Nationen sind bereits auf die Idee aufmerksam geworden. 2019 erhielt das Startup etwa den UN Global Climate Action Award.